Tropische Riesenzecke überwintert in Mitteleuropa

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Erstmals hat hat die Hyalomma-Zecke in Deutschland überwintert. Die Zecke gibt es auch in der Schweiz – sie ist aber weit davon entfernt, sich zu etablieren.

Grösser und aufdringlicher als ihre europäischen Verwandten: Die Hyalomma-Zecke. Bild: Wikimedia / Adam Cuerden
Grösser und aufdringlicher als ihre europäischen Verwandten: Die Hyalomma-Zecke. Bild: Wikimedia / Adam Cuerden - Community

Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland hat offenbar erstmals die tropische Hyalomma-Zecke überwintert.
  • Die Riesenzecken wurden von Zugvögeln nach Deutschland eingeschleppt
  • Auch in der Schweiz taucht ab und zu ein Exemplar auf – ihre Anzahl wird jedoch nicht systematisch erfasst.

In Deutschland sind sechs tropische Hyalomma-Zecken aufgetaucht. Forschende der Universität Hohenheim in Stuttgart und der Bundeswehr melden fünf Funde auf einem Pferdehof in Nordrhein-Westfalen und einen weiteren an einem Pferd in Niedersachsen.

Im letzten Jahr wurden sieben Hyalomma-Zecken in Deutschland entdeckt, die vermutlich von Zugvögeln eingeschleppt wurden. Doch vom Alter der Tiere schliessen die Experten darauf, dass dies bei den aktuellen Funden nicht der Fall ist. Diese müssen in Deutschland überwintert haben.

Die tropische Zeckengattung wurde seit 1975 auch in der Schweiz vereinzelt nachgewiesen. Sie ist zwei- bis dreimal so gross wie ihre europäischen Verwandten und geht im Gegensatz zu denen aktiv auf die Jagd. Sie verfolgt ihre Opfer über Dutzende Meter.

Werner Tischhauser, Zeckenforscher an der ZHAW, bestätigt, dass die Hyalomma-Zecke auch in der Schweiz vorkommt. «Das sind aber absolute Ausnahmefälle», sagt er. «Im Vergleich zu heimischen Arten ist ihre Anzahl absolut vernachlässigbar». Das Vorkommen der Hyalomma-Zecke wird in der Schweiz nicht systematisch erfasst.

Wie in Deutschland wurden letztes Jahr auch in der Schweiz einige Exemplare entdeckt. «Sie wurden durch Zugvögel eingeschleppt oder durch Hunde, die mit ihren Familien im Mittelmeereaum in den Ferien waren», sagt Tischhauser. «Es war ein trockener Sommer, was für die tropischen Zecken günstig ist.» Dafür, dass sich die Art hier etabliere, gebe es bisher keine Anzeichen.

Die Vermehrungsbedingungen sind bei der Hyalomma-Zecke eher umständlich: Zur Paarung müssen sowohl ein Männchen als auch ein Weibchen gleichzeitig auf einem Wirt sein. Ausserdem gibt es nur einen Vermehrungszyklus pro Jahr – womit eine explosionsartige Verbreitung ausgeschlossen ist. 

Die Gattung Hyalomma ist ursprünglich in den Trocken- und Halbtrockengebieten Afrikas, Asiens und Südeuropas heimisch. Sie kommt in der Türkei, in Spanien, Italien und Südfrankreich vor.

Die Tiere gelten als Überträger des auch für den Menschen gefährlichen Krim-Kongo-Fieber-Virus. Eine Ansteckung ist aber nur möglich, wenn sie zuvor an einem mit dem Virus infizierten Organismus Blut gesaugt haben. Das ist hierzulande äusserst unwahrscheinlich.

Initiated by Gebert Rüf Stiftung

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