«Pionier» und «Vorbild für viele Generationen»

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Deutschland,

«Pionier», «Vorbild» und «bescheidener Mensch»: Politiker zahlreicher Parteien haben den verstorbenen Raumfahrer Sigmund Jähn gewürdigt.

Raumfahrer Sigmund Jähn
Raumfahrer Sigmund Jähn - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Trauer um ersten deutschen Raumfahrer Sigmund Jähn.

Die Bundesregierung nannte den ersten Deutschen im All einen «echten Pionier der Raumfahrt». Jähn, der am Samstag im Alter von 82 Jahren starb, sei in Ost und West ein Vorbild für die nachfolgenden Generationen von Raumfahrern und für alle, «die vom Weltall träumen», erklärte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Montag.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte Jähn als «einen wundervollen Menschen und eine herausragende Persönlichkeit in der Geschichte der Raumfahrt». «Er gehörte zu den wenigen Menschen, denen es vergönnt war, aus dem Weltall einen Blick auf unsere Erde zu werfen und sie in ihrer ganzen Schönheit, aber auch in ihrer Verletzlichkeit, wahrzunehmen», schrieb Steinmeier in einem Kondolenzbrief an Jähns Witwe.

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak betonte, Jähn habe Millionen junger Menschen inspiriert, über sich hinauszuwachsen und neugierig zu sein. Linksfraktionschef Dietmar Bartsch twitterte: «Ein wirklicher Held und doch ein so bescheidener Mensch.»

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) nannte Jähn einen «klugen und bescheidenen Sachsen». «Er war Vorbild für viele Generationen», schrieb Kretschmer auf Twitter. Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) sieht Sigmund Jähn auch als «eine Identifikationsfigur für viele Ostdeutsche». «Viele Ostdeutsche waren stolz, dass der erste Deutsche im All aus ihrem Land kam.»

Mit Betroffenheit reagierte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) auf den Tod Jähns. «Sigmund Jähn war ein mutiger Mann, und er war ein Pionier, der ein grosses Risiko auf sich genommen hat und der damit der Menschheit neue Dimensionen mit erschlossen hat», erklärte Müller am Montag. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) twitterte: «Lieber Sigmund, ich wünsche Dir einen guten Flug.»

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln hatte am Sonntagabend den Tod Jähns verkündet. Mit Jähn verliere die deutsche Raumfahrt «einen weltweit anerkannten Kosmonauten, Wissenschaftler und Ingenieur», erklärte die DLR-Vorstandsvorsitzende Pascale Ehrenfreund. «Der erste Deutsche im All hat sich auch immer als Brückenbauer zwischen Ost und West im Sinne der friedlichen Nutzung des Weltraums verstanden.» Die Europäische Weltraumorganisation ESA würdigte Jähn als prägende Persönlichkeit der deutschen Raumfahrt.

Jähn war am 26. August 1978 für die damalige DDR ins Weltall geflogen und hatte an Bord einer sowjetischen Raumstation die Erde umrundet. Bei seinem Ausflug ins All flog Jähn insgesamt 125 Mal um die Erde. Er absolvierte wissenschaftliche Experimente und erforschte die Weltkugel mit einer Kamera.

Nach seiner Rückkehr wurde Jähn über Nacht zu einem der bekanntesten Gesichter des Ostblocks und zur Propagandafigur. Die DDR feierte, dass sie die Bundesrepublik im Rennen um den ersten Deutschen im Weltraum geschlagen hatte. Erst fünf Jahre nach Jähn schickte die Bundesrepublik mit Ulf Merbold ihren ersten Raumfahrer ins All.

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