Zürcher Forscher haben 600 Fotos von Gettyimages, Shutterstock, Adobe Stock und iStock analysiert. Die Bilder würden den Tod nicht realitätsgetreu abbilden.
Mann Grab
Ein Mann steht mit Blumen an einem Grab. (Symbolbild) - Pexels

Stock-Fotos vermitteln eine stereotype Vorstellung vom Sterben. Trauer, Angst und Schmerzen werden laut einer neuen Studie komplett ausgeblendet. Das ist laut den Forscherinnen und Forschern problematisch.

«Den Betrachtenden soll wohl vermittelt werden, dass das Lebensende nichts Schlimmes ist», sagte Gaudenz Metzger von der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) laut einer Mitteilung des Schweizerischen Nationalfonds SNF vom Mittwoch. Die Studie war Teil des SNF-Forschungsprojekts «Sterbesettings».

Über 600 Fotos ausgewertet

Die Forscherinnen und Forscher der ZHdK und der Hochschule der Künste Bern (HKB) haben dazu über 600 Fotos auf den Datenbanken Gettyimages, Shutterstock, Adobe Stock und iStock analysiert.

Die Fotos erschienen unter dem Stichwort «Palliativpflege». Diese Bilder werden laut SNF von Altersheimen und Hospizen, sowie in Zeitungen und Online-Magazinen verwendet.

Die typischen Pflegekräfte werden darin als emphatische Personen dargestellt, während die Patientinnen und Patienten als ruhige Menschen erscheinen, die dem Tod ohne Angst begegnen, wie es in der Studie heisst.

Krankheit und Leiden wird nicht abgebildet

Den Gepflegten ist nicht anzusehen, dass sie schwer krank sind und womöglich auch leiden. Auch die für die Versorgung benötigten medizinische Apparaturen und Pflegematerialien fehlen in den Zimmern.

Diese einseitige Darstellung wecke Vorstellungen, die in der realen Welt kaum erfüllt werden könnten. Die Enttäuschung könne zu Konflikten bei der palliativen Versorgung führen, etwa wenn das Personal einmal keine Zeit hat oder die Ausstattung der Zimmer weniger heimelig ist.

Zudem stellen die Stock-Fotos laut der Studie die Beteiligten stereotyp dar. Die Pflegenden seien meist jung, attraktiv und weiblich. Die kranken Menschen alt, weiss und gut gekleidet.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

StudieAngstTod