Passivrauchen gefährdet Haustiere
Zigarettenrauch schadet nicht nur Menschen, sondern auch Hunden, Katzen und Vögeln massiv. Die gesundheitlichen Folgen sind dabei weitreichend.

Du hast eine dumme Angewohnheit: das Rauchen. Deinem geliebten Vierbeiner willst du aber da raus halten und paffst daher auf dem Balkon oder öffnest das Fenster.
Schlechte Nachricht: Das reicht leider nicht aus. Haustiere atmen nicht nur den Rauch ein, sondern lecken auch giftige Rückstände von ihrem Fell ab. Die Folgen zeigen sich oft erst Jahre später – dann ist es häufig zu spät.
Katzen trifft es besonders hart
Katzen, die mit Rauchern zusammenleben und mehr als eine Packung Zigaretten täglich ausgesetzt sind, entwickeln dreimal häufiger Lymphome. Das ist eine aggressive Krebsart des Immunsystems.
Ihr ständiges Putzen wird zur tödlichen Falle: Sie verschlucken krebserregende Chemikalien, die sich auf ihrem Fell ablagern.

Das Risiko für Mundkrebs vervierfacht sich bei Katzen, deren Besitzer täglich 1 bis 19 Zigaretten rauchen. Ihre kurzen Nasen machen Katzen anfälliger für Asthma und Lungenkrebs.
Hunde leiden rasseabhängig
Langnasige Rassen wie Collies entwickeln häufiger Nasenkrebs, weil Rauchpartikel länger in der Nase verweilen. Kurznasige Hunde wie Bulldoggen erkranken dagegen öfter an Lungenkrebs, da ungefilterte Schadstoffe direkt in die Lunge gelangen.
Die Überlebenschancen bei Nasenkrebs bleiben selbst mit Strahlentherapie niedrig – durchschnittlich nur acht bis neunzehn Monate. Hunde in Raucherhaushalten husten häufiger und zeigen mehr Atemwegserkrankungen sowie Augeninfektionen.
Wissenschaftler fanden Cotinin, ein Nikotinabbauprodukt, im Urin von Hunden aus Raucherhaushalten – bei Hunden aus rauchfreien Häusern fehlte es komplett. Auch Allergien verschlimmern sich durch Tabakrauch erheblich.
Die unterschätzte Gefahr
Der Rauch verschwindet, die Gefahr bleibt. Nikotinrückstände setzen sich auf Möbeln, Teppichen und Kleidung fest. Hunde und Katzen verbringen viel Zeit am Boden, wo sich diese Rückstände konzentrieren. Beim Kuscheln mit ihren Besitzern lecken sie giftige Substanzen von Haaren und Haut ab.

Selbst Rauchen auf dem Balkon schützt nicht vollständig. Die Schadstoffe kleben an der Kleidung und gelangen so auch ins Haus.
Studien zeigen: Nikotinkonzentrationen im Fell von Katzen und Hunden sind messbar erhöht, egal ob drinnen oder draussen geraucht wird. Das gelbe, klebrige Zeug an Raucherwänden landet auch auf deinem Tier.
Vögel reagieren extrem empfindlich
Vögel besitzen besonders sensible Atemwege und reagieren extrem auf Rauch und Schadstoffe. Sie entwickeln häufiger Lungenentzündungen, Lungenkrebs, Herzprobleme, Haut- und Augenreizungen sowie Sinusitis.
Früher verwendete man Kanarienvögel in Bergwerken – sie dienten als Frühwarnsystem für giftige Gase. Haustiere könnten ähnliche Warnsignale für schlechte Luftqualität liefern.

Selbst geringe Rauchmengen beeinträchtigen ihre Gesundheit massiv. Chronischer Husten und Atemnot sind häufige Folgen.
Nikotinvergiftung durch Kippen
Hunde fressen manchmal Zigarettenstummel aus Aschenbechern – das führt zu lebensgefährlichen Nikotinvergiftungen. Auch Wasser mit eingeweichten Kippen oder Nikotinkaugummis und -pflaster stellen Risiken dar.
Symptome reichen von Erbrechen und Durchfall bis zu Krampfanfällen. Bei ausreichender Nikotinmenge droht der Tod. Raucher sollten daher alle Tabakprodukte und Nikotinersatzprodukte unzugänglich aufbewahren, Aschenbecher sollten immer gleich entleert werden.










