Am 17. Dezember startet das Cheops Teleskop ins All. Das Schweizer Projekt soll Exoplaneten untersuchen.
CHEOPS teleskop
CHEOPS besteht die letzte Prüfung vor dem Start. - Universität Bern
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bern und Genf haben das Weltraumteleskop Cheops entwickelt und konstruiert.
  • Am 17. Dezember um kurz vor 10 Uhr soll es ins All starten.

Ein Schweizer Weltraumteleskop soll bald Planeten bei anderen Sternen erkunden. Am 17. Dezember startet das Teleskop ins All, und damit die erste ESA-Mission unter Schweizer Leitung.

Den ersten sogenannten Exoplaneten hatten Michel Mayor und Didier Queloz von der Universität Genfim Jahr 1995 nachwiesen. Seither haben Forschende Tausende Planeten bei fernen Sternen entdeckt.

Am 17. Dezember um kurz vor 10 Uhr (MEZ) startet eine Mission, die einen genaueren Blick auf diese fernen Welten werfen soll.

Cheops Teleskop soll Exoplaneten untersuchen

Cheops (für «Characterising Exoplanet Satellite») wird an Bord einer Sojus-Trägerrakete vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch-Guayana, abheben. Zu den Anwesenden beim Start zählt voraussichtlich auch Queloz.

Cheops
Künstlerische Darstellung des Cheops-Weltraumteleskops im Orbit. - sda - ESA / ATG medialab

Die Universität Bern entwickelte und konstruierte das Weltraumteleskop gemeinsam mit der Universität Genf. Letztere wird das Instrument betreiben, wie die beiden Hochschulen am Donnerstag mitteilten. Es ist die erste Mission unter gemeinsamer Leitung der europäischen Weltraumorganisation ESA und der Schweiz. Beteiligt sind mehr als hundert Forschende, Ingenieurinnen und Ingenieure aus elf europäischen Nationen.

Ziel von Cheops ist, die Grösse von schon bekannten Exoplaneten präziser zu bestimmen. Zusammen mit bereits vorhandenen Berechnungen zu ihrer Masse können die beteiligten Forschenden Rückschlüsse auf ihre Dichte ziehen. Und somit auch auf ihrer Beschaffenheit: also ob ein Planet vorwiegend felsig ist, aus Gas besteht oder von tiefen Ozeanen bedeckt ist.

Cheops soll Transits beobachten

Der Fokus liegt auf Planeten, die im Massebereich zwischen Erde und Neptun liegen. Bei diesen soll Cheops sogenannte Transits beobachten, also das Vorbeiziehen des Planeten vor seinem Stern. Die winzige Helligkeitsänderung bei dieser Mikro-Sonnenfinsternis ist proportional zur Oberfläche des Planeten. So kann das Weltraumteleskop ihre Grösse messen.

«Nach über sechs Jahren intensiver Arbeit freue ich mich natürlich sehr, dass es nun endlich losgeht.» Das sagte Willy Benz von der Universität Bern und Hauptverantwortlicher der Cheops-Mission, der dem Start in Kourou ebenfalls beiwohnen wird. Ein Raketenstart sei immer ein heikler und stressvoller Moment, in dem einiges schiefgehen könne.

exoplaneten cheops
Erste Daten des Weltraumteleskops Cheops seien Anfang 2020 zu erwarten. - ATG medialab/EUROPEAN SPACE AGENCY

Etwa 140 Minuten nach dem Start soll Cheops die Rakete verlassen und in einen Orbit in 700 Kilometern Höhe einschwenken. Erste Daten seien Anfang 2020 zu erwarten, schrieben die Universitäten Bern und Genf.

Der Satellit, der das Teleskop trägt, erlaubt den Betrieb vom Boden aus. Das Mission Control Center der Mission befindet sich zwar in Madrid. Das Science Operations Center ist allerdings an der Sternwarte der Uni Genf.

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