Roboter spioniert Fischschwärme aus
An der ETH Lausanne wurde ein Mini-Roboter entwickelt, der in Fischschwärmen mitschwimmen kann. Getestet wurde der Roboterfisch unter Zebrafischen.

Ein seltsamer Geselle im Fischschwarm: Der sieben Zentimeter lange Roboter sieht zwar nicht wirklich aus wie ein Zebrafisch, auch wenn seine Entwickler die grobe Form nachempfunden haben. Seine Bewegungen sind denen der kleinen Fische jedoch ähnlich.
Der Mini-Roboter ist nicht einfach eine Spielerei: Eines der Ziele des EU-Forschungsprojekts, in dessen Rahmen Frank Bonnet von der ETH Lausanne (EPFL) und Kollegen das Gerät entwickelt haben, ist, die Kommunikation von Tiergruppen zu studieren.
Das Wichtigste in Kürze
- In Lausanne haben Forscher einen Mini-Roboterfisch erfunden.
- Der Fischroboter wurde im Schwarm akzeptiert und konnte das Verhalten der Fische imitieren.
Der Fokus der Forschenden lag jedoch mehr auf der technischen Seite: Welche Eigenschaften braucht der Roboter, um sich in den Schwarm einzufügen? Dabei zielten sie insbesondere darauf ab, dass nicht nur der Roboter die Fische durch bestimmte Bewegungen beeinflussen kann, sondern auch umgekehrt vom Schwarm lernt, sich wie ein Zebrafisch zu verhalten.
Ob die Zebrafische den Robotergesellen in ihrer Mitte als Artgenossen akzeptierten, testeten Bonnet und sein Team mit zehn Gruppen von je vier Fischen, die gemeinsam mit dem Roboter durch verschieden geformte Aquarien schwammen.
Das eindeutige Ergebnis: «Die Fische haben den Roboter ohne Probleme in ihrem Schwarm akzeptiert», so Bonnet. «Und der Roboter konnte auch das Verhalten der Fische imitieren und sie dazu bringen, die Richtung zu ändern oder von einem Raum in den anderen zu schwimmen.»