Ein Raketenteil wird am 4. März auf dem Mond einschlagen. Nicht klar ist, ob die Rakete von SpaceX ist, oder von einer chinesischen Mission stammt.
Mond Nasa Landeplatz
Der von Nebel und Dunkelheit umhüllte Mond. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Raketenteil wird am 4. März auf dem Mond einschlagen.
  • Laut Wissenschaftlern ist das der erste ungewollte Einschlag eines Raketenteils.
  • Nicht einig ist man sich darüber, ob die Rakete aus China oder von SpaceX ist.

Ein Teil einer Rakete wird Wissenschaftlern zufolge auf dem Mond einschlagen. Geplant war das nicht, aber es bietet Forschungsmöglichkeiten. Um was für eine Rakete es sich handelt, dazu gehen die Einschätzungen allerdings auseinander.

Anfang des Jahres bekam Bill Gray von seinem Programm eine Fehlermeldung. Die Software hat der Wissenschaftler selbst programmiert. Er verfolgt damit seit langem vom US-Bundesstaat Maine aus Asteroiden, Weltraumschrott und andere Objekte in Erdnähe.

Weltraumschrott
Das computergenerierte Bild der European Space Agency (ESA) zeigt Weltraummüll früherer Weltraummissionen, der neben intakten Satelliten um die Erde kreist (Foto undatiert). - dpa

Für einen Flugkörper wollte ihm die Software aber einfach keine langfristige Route angeben. «Dann habe ich realisiert, dass meine Software sich beschwert hat, weil es die Flugroute dieses Objekts nicht über den 4. März hinaus projizieren konnte», sagte Gray der «Washington Post». «Und das konnte sie nicht, weil die Rakete dann den Mond getroffen hat.»

Rakete von SpaceX oder aus China?

Ein Raketenteil werde am 4. März den Mond treffen, schrieb auch Jonathan McDowell, Astronomie-Professor an der US-Elite-Universität Harvard, im Januar bei Twitter. «Interessant, aber auch keine grosse Sache.» Das sehen mittlerweile unzählige Wissenschaftler und Raumfahrt-Fans weltweit anders.

Schliesslich wäre es der erste bislang bekannte ungeplante Einschlag eines Raketenteils auf dem Mond. «Dieses einmalige Vorkommnis stellt eine aufregende Forschungsmöglichkeit dar», hiess es von der US-Raumfahrtbehörde Nasa.

SpaceX mond
Eine SpaceX Falcon 9-Rakete hebt auf der Startrampe 39A im Kennedy Space Center ab. (Archivbild). - dpa

Eine zentrale Frage ist dabei aber noch nicht geklärt: Was soll da eigentlich genau in den Mond einschlagen? Forscher Gray und auch die Nasa hatten ursprünglich von einem Teil einer SpaceX-Rakete gesprochen.

Kurze Zeit später aber korrigierten Gray und die Nasa nach der Auswertung weiterer Daten ihre Angaben: Es handele sich doch nicht um eine SpaceX-Rakete, sondern um einen Teil einer alten chinesischen Rakete. Wahrscheinlich ist es die Trägerrakete der «Chang'e 5-T1»-Mission, die 2014 von der Erde ins All geschossenen worden war. Das sei aus Analysen von Umlaufbahnen des Objektes in den Jahren 2016 und 2017 geschlossen worden. China wies diese Berichte jedoch zurück.

Aufprall nicht beobachtbar oder messbar

Beobachten oder messen wird man den Aufprall auf der erdabgewandten Seite des Mondes auf jeden Fall nicht können. Aktuell befindet sich kein Seismometer auf dem Mond, das den Einschlag messen könnte. Es gibt auch keine Teleskope oder Sonden, die den Crash direkt verfolgen könnten.

Im Nachhinein könnten allerdings ein indischer Orbiter und einer der Nasa nach dem frischen Krater Ausschau halten. Nach Angaben der Nasa kann das aber Wochen oder sogar Monate dauern.

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