Neues Verfahren erkennt Darmkrebs in Stuhlproben
Eine neue Methode zur Früherkennung von Darmkrebs wurde an der Universität Genf entwickelt. Sie basiert auf der Darmbakterien-Analyse in Stuhlproben.

Das Wichtigste in Kürze
- Genfer Forscher haben eine neue Methode zur Darmkrebs-Erkennung entwickelt.
- Die Krankheit kann über eine Analyse von Darmbakterien in Stuhlproben nachgewiesen werden.
- Um das neue Verfahren zu entwickeln, wurde auch die Künstliche Intelligenz eingesetzt.
Stuhlprobe statt Darmspiegelung: Ein Forschungsteam der Universität Genf hat ein neues Verfahren entwickelt, das Darmkrebs über die Analyse von Darmbakterien in Stuhlproben erkennt.
Nun sollen klinische Studien in Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital Genf prüfen, welche Krebsstadien sich mit der Methode zuverlässig nachweisen lassen. Dies teilte die Universität am Montag mit. In ersten Studien erkannte das Verfahren 90 Prozent der Darmkrebsfälle.
Zum Vergleich: Bei klassischen Darmspiegelungen werden rund 94 Prozent der Fälle entdeckt. Darmkrebs ist weltweit die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache. Wird er früh erkannt, sind die Behandlungschancen gut.
Die derzeit wichtigste Diagnosetechnik, die Darmspiegelung, wird jedoch häufig aufgrund von hohen Kosten und Unannehmlichkeiten verzögert durchgeführt. Dies teilte die Universität mit.
Forscher setzen auch Künstliche Intelligenz ein
Um das neue Verfahren zu entwickeln, haben die Forschenden zunächst umfangreiche Stuhlproben von gesunden Personen und Darmkrebspatienten gesammelt. In diesen Proben identifizierten sie jede einzelne Bakterienart und erstellten so ein detailliertes «mikrobielles Inventar» des menschlichen Darms.
Sie setzten Künstliche Intelligenz ein, um Muster und Zusammenhänge zwischen Zusammensetzung der Darmbakterien und Auftreten von Darmkrebs zu erkennen. Auf diese Weise konnte das System typische bakterielle Signaturen bestimmen, die auf die Krankheit hinweisen.
Die Erkenntnisse dazu wurden in der Fachzeitschrift «Cell Host & Microbe» veröffentlicht.