Darmkrebs-Risiko nimmt bei der Gen Z zu
Immer mehr junge Menschen erkranken an Darmkrebs – und das, obwohl das Risiko für die Gesamtbevölkerung abnimmt. Gründe sind unter anderem Bewegung und Fleisch.

Das Wichtigste in Kürze
- Insgesamt erkranken immer weniger Menschen an Darmkrebs.
- In den jüngeren Generationen nimmt das Risiko allerdings rasant zu.
- Laut Forschern unter anderem aufgrund von Lebensstil, Bewegung und Fleischkonsum.
Eigentlich sollte die Studienanalyse aus den USA erfreuen: In den vergangenen Jahren erkrankten immer weniger Personen an Darmkrebs. Das Risiko, an der Krebsform zu erkranken, hat sich sogar fast halbiert.
Doch die Sache hat einen Haken: Auch wenn die Erkrankungen abnahmen, so wurde doch eine Zunahme festgestellt – und zwar bei Darmkrebs-Erkrankungen in jungen Menschen.
Der Anstieg ist laut den analysierten Studien und Datensätzen aus mehreren Jahrzehnten sehr deutlich.
Doppelt bis viermal so oft
«Die Häufigkeit von früh einsetzendem Krebs des Verdauungstraktes steigt global.» Das sei «alarmierend», so die Forscher vom Dana-Farber Cancer Institute der Harvard Medical School in Boston.
Das Risiko für die Generation Z ist demnach erheblich, wie die «Welt» berichtet. Im gleichen Alter erkrankten fast doppelt so viele Personen mit Jahrgang 1990 an Darmkrebs wie mit Jahrgang 1950.
Manche Krebsformen sind bei der jüngeren Generationen sogar viermal so häufig.
Allein in den vergangenen zwei Jahrzehnten sei die Wahrscheinlichkeit einer Darmkrebs-Erkrankung bei 20- bis 24-Jährigen um 185 Prozent gestiegen.
Bei 15- bis 18-Jährigen seien es sogar 333 Prozent, so eine Analyse der Wonder-Datenbank des Center for Disease Control.
Falscher Lebensstil, zu wenig Bewegung und zu viel Fleisch
Besonders betroffen seien Länder mit einem hohen Einkommen. Der westliche Lebensstil, zu wenig Bewegung, zu viel Fleisch, Fast-Food und Alkohol würden das Darmkrebsrisiko wesentlich erhöhen.
Genaue Ursachen könne man jedoch noch nicht nennen.
Im Gegensatz zu den Entwicklungen in den jungen Generationen nehmen die Darmkrebs-Erkrankungen in der Gesamtbevölkerung ab.
Von 1985 auf 2018 hat sich die Zahl nahezu halbiert – von 66,2 auf 35,7 Fälle pro 100'000 Menschen.