Neue Studie: Botox-Injektionen haben Einfluss auf Emotionen
Das Wichtigste in Kürze
- Wer bewusst lächelt, empfindet eher Glücksgefühle.
- Umgekehrt führen Stirnrunzeln tendenziell zu negativen Gefühlen.
- Wohl aus diesem Grund hat Botox einen positiven Effekt auf die Psyche.
Wer lächelt, kann dadurch seine Gefühle positiv beeinflussen. Dieser Umstand ist schon länger wissenschaftlich bekannt. Umgekehrt können, etwa durch Stirnrunzeln, negative Gefühle ausgelöst werden. Eine neue Studie kommt nun im Zusammenhang mit Botulinumtoxin, umgangssprachlich bekannt unter dem Namen «Botox», zu einer interessanten Erkenntnis.
Wird das Nervengift in die Muskeln der unteren mittleren Stirnpartie («Zornesfalte») injiziert, bleibt dieser Effekt offenbar aus. Wie «Scinexx» berichtet, fragen sich Forscher darum, wie eine Botox-Injektion auf psychische Leiden wie Depressionen oder Angststörungen wirkt. Auch das Borderline-Syndrom beschäftigt die Wissenschaftler.
Schon Anfang 2021 legte eine Studie nahe, dass eine Botox-Injektion eine Depression zu lindern imstande ist. Ende vergangenes Jahr kam dann ein Forscher-Team zum Schluss: Eine Botox-Injektion in Nacken- und bestimmte Bein- und Armmuskeln vermag es, Angststörungen zu mildern. «Die Rückkoppelung zwischen Muskelaktivität und Emotionen ist demnach über das Gesicht hinaus wirksam», so die Studien-Autoren.
Botox hilft auch gegen Borderline
Jetzt haben Forscher die Wirkung von Botox zusätzlich auf das Borderline-Syndrom hin getestet. Dabei handelt es sich um eine psychische Erkrankung, die von massiven Stimmungsschwankungen und impulsivem Verhalten geprägt ist. Laut Untersuchungen leiden rund zwei Prozent der erwachsenen Bevölkerung in der Schweiz an einer Borderline-Störung.
Die Wissenschaftler injizierten 24-Borderline-Patientinnen zweimal im Abstand von zwei Wochen Botox in die Stirnmuskeln. 21 weitere Patientinnen erhielten eine Akupunktur im gleichem Bereich.
Würden Sie Botox verwenden?
Zusätzlich wurde die Hirnaktivität der Probanden analysiert. Resultat: Eine Botox-Injektion führte zu mehr Stabilisierung als die Akupunktur. Insbesondere der für Angst zuständige Gehirnteil, die Amygdala, war weniger aktiv.
Nun wollen die Forschenden der Sache näher auf den Grund gehen.