mRNA-Impfstoff gegen Lungenpest: Erstmals vollständiger Schutz
Ein neuer mRNA-Impfstoff schützt erstmals effektiv gegen die tödliche Lungenpest. In Studien an Mäusen zeigte das Vakzin 100 Prozent Schutz.

Die Lungenpest zählt zu den gefährlichsten bakteriellen Infektionen der Menschheit. Unbehandelt verläuft sie fast immer tödlich und gilt als ernsthafte Bedrohung, schreibt «forschung-und-wissen.de».
Mit herkömmlichen mRNA-Präparaten wurden bislang nur Viruserkrankungen bekämpft. Forschende der Tel Aviv University entwickelten nun erstmals einen mRNA-Impfstoff speziell gegen das Pestbakterium Yersinia pestis.
Durchbruch mit mRNA-Technologie
Der neue Ansatz nutzt gezielt genetische Baupläne für Pest-Proteine. Sie werden mithilfe von Lipid-Nanopartikeln in menschliche Zellen eingeschleust, die daraufhin Fremdeiweisse produzieren.
In Tierversuchen reichte bereits die Immunisierung mit zwei Impfungen aus, um Mäuse vollständig vor aggressiven Varianten der Lungenpest zu schützen. Das berichteten die Forscher im Journal «Advanced Science».

Die WHO stuft Yersinia pestis als eine der weltweit gefährlichsten Biowaffen ein. In ärmeren Ländern Afrikas wie Madagaskar kommen laut «forschung-und-wissen.de» immer wieder Ausbrüche vor, weil Antibiotika und Impfstoffe oft fehlen.
Uri Elia, der Erstautor der Studie, betont, dass das Erregerbakterium «hochgradig ansteckend und extrem tödlich» sei. mRNA-Impfstoffe könnten künftig helfen, selbst Ausbrüche in entlegenen Gebieten einzudämmen.
Impfstoff: Nächste Schritte und Bedeutung
Bevor der mRNA-Impfstoff gegen die Lungenpest zugelassen werden kann, sind weitere Tierexperimente und klinische Studien am Menschen notwendig, schreibt «scinexx».
Für die Forschung markiert der Erfolg einen Meilenstein: Bisher war es nicht gelungen, die mRNA-Technologie gezielt gegen bakterielle Erreger wie das Pestbakterium einzusetzen. Die Wissenschaft spricht von einer «neuen Ära des Impfschutzes».