Moskitonetze bieten Schutz vor Mücken und zählen zu den wichtigsten Säulen einer wirksamen Malariabekämpfung – und das auch im Erwachsenenalter.
Moskitonetz Malaria
Kampf gegen Malaria: Eine Frau installiert ein Moskito-Netz über dem Bett ihres Kindes. (Symolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Um sich gegen Malaria zu schützen, hilft ein einfaches Moskitonetz schon sehr viel.
  • Bei Kinder ist die Sterberate um 40 Prozent tiefer, wenn sie unter dem Schutz schlafen.

Kleine Kinder, die gewohnheitsmässig unter einem Moskitonetz schlafen, haben ein um vierzig Prozent geringeres Sterberisiko an Malaria. Das geht aus einer Langzeitstudie in Tansania hervor.

Allerdings wurde eine Hypothese betreffend der Verhinderung einer Malariainfektion im frühen Kindesalter aufgestellt: Wegen eines mangelndes Immunschutzes würden die Todesfälle bloss ins Jugend- und Erwachsenenalter hinausgezögert. Diese Sorge scheint aber unbegründet, wie aus der im Fachmagazin «New England Journal of Medicine» erschienen Studie hervorgeht.

Weltgesundheitsorganisation Malaria
Ein Flüchtlingskind sitzt unter einem Moskitonetz. (Archivbild) - dpa

Ein internationales Forschungsteam aus der Schweiz, Tansania und Grossbritannien begleitete für die Studie 6706 Kinder. Diese sind im ländlichen Tansania geboren wurden. Die Forschenden erhoben in regelmässigen Abständen zwischen 1998 und 2003, ob die Kinder unter Moskitonetzen schliefen.

Langfristiges positives Ergebnis

Fast 20 Jahre später, 2019, überprüften sie, wie es den damaligen Studienteilnehmenden ergangen ist. Demnach starben in der ersten Studienphase 424 von ihnen, bis im Jahr 2019 waren es insgesamt 604.

Bei der Analyse dieser Zahlen entdeckten die Forschenden klar eine langfristige positive Wirkung von Moskitonetzen: «Es ist bemerkenswert, wie gross die langfristigen Unterschiede in dieser Studie sind. Sie unterstreicht einmal mehr den hohen Nutzen von Investitionen in die Prävention von Infektionskrankheiten in der frühen Kindheit. Sowie auch in die frühkindliche Gesundheitsvorsorge im Allgemeinen.» So liess sich Erstautor Günther Fink vom Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut in einer Mitteilung vom Donnerstag zitieren.

Malaria zählt nach wie vor zu den tödlichsten Krankheiten der Welt. Mehr als neunzig Prozent der über 400'000 Todesfälle im Jahr 2019 ereigneten sich in Afrika südlich der Sahara,. Zwei Drittel der Todesfälle betrafen Kinder unter fünf Jahren.

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