Evian betitelt sein Mineralwasser als besonders klar und rein. Nun fanden Wissenschaftler jedoch Rückstände des Pestizids Chlorothalonil.
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Eine Flasche Mineralwasser der Marke Evian. - Evian
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Evian-Wasser wurden Rückstände des Pestizids Chlorothalonil gefunden.
  • Die umstrittene Chemikalie ist in der Schweiz seit dem Dezember 2019 verboten.
  • Die Konzentration im Wasser liegt jedoch unter dem gesetzlichen Grenzwert.

Das Mineralwasser von Evian gilt als besonders rein und klar. Weltweit benutzen Wissenschaftler das Wasser sogar, um die Messgeräte zu kalibrieren – zumindest bis jetzt. Nun fanden Forscher Rückstände von einem Pestizid, wie die «Sonntagszeitung» berichtet.

Experten des eidgenössischen Wasserforschungsinstituts Eawag fanden Rückstände von Chlorothalonil in dem Wasser. Die ist einem Bericht des Wissenschaftsmagazin «Water Research» vom Juni zu entnehmen. Pro Liter liessen sich 6 Nanogramm des umstrittenen Pestizids nachweisen.

Pestizid in Evian zufälligerweise entdeckt

Die Rückstände wurden dabei rein zufällig gefunden. Eigentlich wollten die Forscher die Einstellung ihrer Messgeräte kontrollieren. Diese zeigten plötzlich die Pestizid-Rückstände an.

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Pestizid: In vielen Schweizer Gemeinden finden sich Rückstände von Chlorothalonil im Trinkwasser. (Symbolbild) - Keystone

Seit Dezember 2019 ist das Pestizid Chlorothalonil in der Schweiz verboten. Der Grund: Die Chemikalie ist mutmasslich krebserregend. Dabei finden sich in vielen Gemeinde Rückstände davon im Trinkwasser, wie Studien der letzten Monate beweisen. Zum Teil liegen diese Rückstände sogar über den gesetzlichen Grenzwerten.

Pestizid-Konzentration in Mineralwasser noch nicht zu hoch

Nicht so die Konzentration im Evian-Wasser: Diese liegt deutlich darunter und stellt deswegen kein gesundheitliches Risiko dar. Trotzdem seien sie für Experten ein Alarmzeichen, schreibt die «Sonntagszeitung».

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In Mineralwasser von Evian wurden Rückstände von dem Pestizid Chlorothalonil gefunden. (Symbolbild) - Pixabay

Die Evian-Quellen befinden sich in den französischen Alpen und werden kaum von Menschen beeinflusst. Dass sie trotzdem Pestizidrückstände aufweisen, sei «bedenklich und zeigt den viel zu sorglosen Umgang mit diesen Stoffen». Dies sagt Roman Wiget, der Präsident des internationalen Trinkwasserverbandes AWBR. Der Fund lege die Vermutung nahe, dass auch andere Mineralwassermarken Pestizide enthalten.

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