Inzwischen findet sich selbst in den abgeschottetsten Orten der Welt Mikroplastik. Die winzigen Plastik-Teilchen werden über die Luft verschleppt.
Mikroplastik
Diese Mikroplastik-Teilchen wurden am Ufer der Warnow in Rostock (D) gefunden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Plastikteilchen lagern sich heute überall auf der Welt.
  • Forscher vermuten, dass die Partikel selbst die entlegensten Orte über die Luft erreichen.
  • Es wurde bewiesen, dass die Ablagerungsdichte durch das Wetter beeinflusst werden kann.

Egal ob in der Arktis, in dichten Wäldern oder unberührten Berggegenden — überall findet sich Mikroplastik. Forscher konnten nach einer Untersuchung zeigen, wie die Teilchen verschleppt werden.

Der Studie zufolge werden sie auch über die Luft in die Welt getragen. Sie zeigt, dass selbst in abgelegenen Gebieten Partikel in ähnlichen Mengen wie in Grossstädten zu finden sind. Die Forscher untersuchten eine auf 1425 Höhemetern gelegene Wetterstation im Südwesten Frankreichs, schrieben sie in der Fachzeitschrift «Nature Geoscience».

Der Ort war ungefähr hundert Kilometer von der nächsten Grossstadt, Toulouse, entfernt. Trotzdem stellten sie auf einem Quadratmeter Boden täglich 249 Plastikteilchen bis 600 Mikrometer, 73 Folienfragmente und 44 winzige Plastikfasern fest. So der berechnete Durchschnitt.

Mikroplastik-Werte mit Millionenstadt vergleichbar

Diese Werte könne man etwa mit denjenigen der chinesischen Millionenstadt Dongguan vergleichen. In einem weiteren Schritt versuchten die Forscher, herauszufinden, wie die Plastikteilchen in das Gebiet gelangten.

Wie sie aufgrund ihrer verfügbaren Daten ermittelten, betrug der maximal nachvollziehbare Weg 95 Kilometer. Da aber in dem Gebiet kaum Emissionsquellen existieren, vermuten die Forscher aber, dass das Mikroplastik von weiter herkommt.

Vor einem Jahr wurde bei einer Schweizer Untersuchung Mikroplastik in den Alpen gefunden. Auch damals ging man davon aus, dass die Teilchen über die Luft dorthin verschleppt wurden.

Wie ein Abgleich der Ablagerungen mit den Daten der Wetterstation zeigte, kann das Wetter die Ablagerungsmenge beeinflussen. Dabei spielen der Wind und auch die Niederschläge eine Rolle. Bei besonders heftigen Niederschlägen scheinen mehr Ablagerungen herbeizuführen. Die Forscher wollen jetzt zusätzliche Messungen durchführen, um dies weiter zu untersuchen.

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