Mehr Weltraumschrott: Klimawandel schwächt wichtige GPS-Satelliten
Der Klimawandel lässt unsere Atmosphärenschichten schrumpfen. Das hat auch Auswirkungen auf wichtige Satelliten-Systeme.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Klimawandel hat Auswirkungen auf GPS- und Kommunikations-Satelliten.
- Geomagnetische Stürme setzen die Satelliten künftig grösseren Risiken aus.
- Die Veränderungen sorgen auch für mehr Weltraumschrott.
Der Klimawandel zeigt auch im Weltall Auswirkungen. Selbst GPS- und Kommunikations-Satelliten sind nicht mehr sicher.
Klimatische Veränderungen durch Treibhausgase verändern die Dichte der oberen Atmosphärenschichten – und lassen sie schrumpfen.
Das hat auch Auswirkungen auf unsere Satelliten. Diese werden durch sonnenbedingte geomagnetische Stürme in Zukunft grösseren Risiken ausgesetzt sein.
Dies erklärt eine internationale Studie, die in der Fachzeitschrift «Geophysical Research Letters» publiziert wurde.
Himmelsspektakel mit Folgen
Geomagnetische Stürme entstehen durch die Wechselwirkung von geladenen Teilchen der Sonne mit der oberen Erdatmosphäre. Oftmals resultieren sie in farbigen Polarlichtern, die den Himmel erhellen.
Doch das schöne Himmelsspektakel hat einen Nachteil: Die Stürme erhöhen die Dichte der Luft in der oberen Schicht unserer Atmosphäre.
Das macht es für Satelliten schwierig, ihre Geschwindigkeit und Höhe zu halten. Es kann sogar dazu führen, dass ihre Betriebsdauer verkürzt wird.
Wegen Klimawandel: Mehr Weltraumschrott im All
Der Hauptautor der Studie, Nicholas Pedatella aus Boulder (USA), sagt gegenüber «CNN», dass damit auch das Weltraumschrott-Problem verschärft werden könnte.
Eine weniger dichte Atmosphäre würde bedeuten, dass die Lebensdauer der Satelliten aufgrund des geringen Luftwiderstands in Zukunft länger sein wird.
Somit verlängerte sich ihre Lebenszeit im All, was wiederum zu mehr Weltraumschrott führe.
Neue Satelliten-Konstruktion
Die US-Forscher nutzten den starken geomagnetischen Sturm im Mai 2024 als Fallstudie. Mithilfe eines Supercomputers simulierten sie, wie die Erdatmosphäre in den Jahren 2040, 2061 und 2084 auf dasselbe Ereignis reagieren würde.
Die Modelle zeigten: In Zukunft könnte die Dichte der oberen Atmosphäre während geomagnetischen Stürmen deutlich stärker ansteigen.
Konkret bedeutet dies, dass die atmosphärische Dichte bei solchen Stürmen rund dreimal so hoch werden könnte wie heute.
Pedatella warnt mit Blick auf den Klimawandel deshalb, dass Satelliten künftig anders konstruiert werden müssen. Was heute gilt, kann in 30 Jahren ganz andere Auswirkungen haben.