Im Film «Roadrunner» wird Anthony Bourdain durch Künstliche Intelligenz (†61) zum Leben erweckt. Auf Twitter entfacht dadurch eine Ethik-Debatte.
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Starkoch und Bestsellerautor Anthony Bourdain (†61) wird im Film «Roadrunner» durch künstliche Intelligenz zum Leben erweckt. (Archivbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Diese Woche wurde eine Dokumentation über Anthony Bourdain (†61) veröffentlicht.
  • Darin wird seine Stimme durch Künstliche Intelligenz zum Leben erweckt.
  • Das sorgt in den USA nun für Kritik.

Einen Toten seine eigene Geschichte erzählen zu lassen - das ist mit Künstlicher Intelligenz (KI) möglich. Eine Dokumentation über den vor drei Jahren gestorbenen Starkoch und Moderator Anthony Bourdain (†61) sorgt in den USA für Diskussionen.

Im Film «Roadrunner» erweckt Regisseur Morgan Neville die Stimme von Bourdain, der 2018 Selbstmord begangen hatte, zum Leben. Berichten zufolge benutzte er dafür überwiegend Ausschnitte früherer Interviews und Podcasts. «Von drei Zitaten, von denen ich seine Stimme haben wollte, gab es keine Aufnahmen», erklärte Neville dem «New Yorker».

Künstliche Intelligenz verleiht Bourdain eine Stimme

Deswegen habe er eine Firma für Künstliche Intelligenz damit beauftragt, die Stimme Bourdains nachzuahmen. Das ist technisch mittlerweile so gut möglich, dass der Unterschied kaum oder gar nicht erkennbar ist. Entsprechende Fotos, Videos oder Audios werden auch Deepfakes genannt.

Hologramm Bandbreite
Hologramme und Künstliche Intelligenz sorgen für Gesprächsstoff. (Symbolbild) - Samsung

«Wenn Sie den Film sehen, wissen Sie wahrscheinlich nicht, welche anderen Zeilen von der Künstlichen Intelligenz gesprochen wurden. Und Sie werden es nicht wissen», sagte Neville weiter.

Auf Twitter äusserten sich bereits eine Reihe von Nutzern dazu, dass ihnen der Einsatz der Technik zu weit gehe. So etwa Schriftstellerin Arabelle Sicardi: «Der Gedanke, dass jemand meine nicht autorisierten Briefe deepfaked, ist für mich wirklich eine besondere Art von Hölle».

Künstliche Intelligenz: Einsatz ist nichts Neues

Der Einsatz von Deepfakes oder ähnlichen Methoden ist nicht ganz neu: Für fiktionale Filme wurden bereits mehrere tote Charaktere digital wiederbelebt. Für mediales Aufsehen sorgen auch immer wieder Hologramme wie die von Tupac Shakur oder Whitney Houston.

Und US-Rapper Kanye West schenkte seiner damaligen Ehefrau Kim Kardashian zum 40. Geburtstag ein Hologramm ihres Vaters - in dem dieser seinen Schwiegersohn überschwänglich als «weltgrösstes Genie» lobte.

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