Wälder binden Kohlenstoffdioxid. Deshalb will die EU-Kommission mehr Bäume pflanzen und bestehende Wälder besser bewirtschaften.
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Bäume nehmen Kohlenstoffdioxid (CO2) auf und verarbeiten es mit Lichtenergie zu Zucker. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU-Kommission hat eine neue Waldstrategie angenommen.
  • Bis 2030 will man drei Milliarden zusätzliche Bäume in der EU pflanzen.
  • Die Strategie überzeugt aber nicht alle, sondern ist für einige auch «enttäuschend».

Im Kampf gegen den Klimawandel hat die EU-Kommission am Freitag eine neue Waldstrategie angenommen. Diese beinhaltet, dass bis 2030 drei Milliarden zusätzliche Bäume in der EU gepflanzt werden sollen. «Der richtige Baum am richtigen Ort und für den richtigen Zweck», teilte die EU-Kommission am Freitag mit.

Das Vorhaben gehört zum Klimaschutzpaket «Fit for 55». Es soll den EU-Staaten ermöglichen, die Treibhausgase bis 2030 um mindestens 55 Prozent unter den Wert von 1990 zu drücken.

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Wälder binden Kohlenstoffdioxid. - keystone

Wälder binden Kohlenstoffdioxid

Wälder seien essenzielle Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel, da sie Kohlenstoffdioxid (CO2) binden. Aus diesem Grund sollen unter anderem mehr Wälder entstehen und die bestehenden Wälder nachhaltiger bewirtschaftet werden. Die geplante Forstwirtschaftsstrategie sei die bisher «klima- und biodiversitätsfreundlichste», so die EU-Kommission.

Dem widerspricht Alois Vedder, der Leiter für den Bereich Politik bei der Naturschutzorganisation WWF und nennt die Strategie «enttäuschend». Vedder zufolge fehlen verbindliche Schritte – wie ein Verbot von Kahlschlägen. Die EU-Kommission habe sich zu sehr den Interessen der Forstindustrie gebeugt. «Herausgekommen ist ein weichgespültes Papier, das uns kaum voranbringt.»

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Jugendliche demonstrieren für mehr Klimaschutz. - ANP/AFP

Der gleichen Meinung ist der Präsident des Naturschutzbundes Nabu, Jörg-Andreas Krüger. Ein guter Entwurf der EU-Kommission sei vor allem durch den Einfluss des deutschen Landwirtschaftsministeriums deutlich abgeschwächt worden.

Die Klimaaktivistin Greta Thunberg zeigte sich auf Twitter unzufrieden. Sie kritisierte unter anderem, dass die Forderungen indigener Volksgruppen keine Beachtung gefunden hätten. Der EU-Landwirtschaftsverband Copa-Cogeca kritisierte hingegen, dass die Strategie keine Investitionen für eine nachhaltige wirtschaftliche Nutzung der Wälder vorsehe.

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