Dieses Jahr sorgten Erdebeben, Tsunamis und Erdrutsche für Tausende Tote weltweit. 2019 soll laut einer Forscherin noch verheerender werden.
Katastrophenforscherin
Katastrophenforscherin Debarati Guha-Sapir von der Katholischen Universität im belgischen Louvain-la-Neuve sieht in 2019 noch grösseres Potential für Katastrophen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im letzten Jahr starben rund 10'000 Menschen wegen Naturkatastrophen.
  • In 2019 könnte sich ein Mega-Erdbeben entladen und das Wetterphänomen El Niño eintreten.

Naturkatastrophen haben nach Angaben der Vereinten Nationen im vergangenen Jahr mehr als 10'000 Menschen das Leben gekostet, gut 1000 mehr als 2017. Die Katastrophenforscherin Debarati Guha-Sapir von der Katholischen Universität im belgischen Louvain-la-Neuve fürchtet für dieses Jahr aber deutlich höhere Opferzahlen, wie sie am Donnerstag in Genf sagte: Zum einen, weil viele kleinere Erdstösse nach ihren Angaben auf einen Spannungsaufbau hindeuten, der sich in einem Mega-Erdbeben entladen könnte. Zudem sei mit dem Wetterphänomen El Niño zu rechnen, das verheerende Dürren und Überschwemmungen verursacht.

Die meisten Menschen seien bei Erdbeben, Tsunamis und Erdrutschen ums Leben gekommen, berichtete das UN-Büro für Katastrophenvorsorge (UNIDR). Extremes Wetter habe fast 62 Millionen Menschen in Mitleidenschaft gezogen, fast 40 Prozent davon in Indien. Das Büro erinnert an die Hurrikane Florence und Michael in den USA, Brände in Europa und den USA und Überschwemmungen in Indien, Kenia und Japan.

Die wahren Zahlen lägen wahrscheinlich deutlich höher, meinte Guha-Sapir, deren Institut CRED Statistiken auswertet. «Überschwemmungen, Dürren oder Hitzewellen werden auf Totenscheinen nicht als Ursachen angegeben», sagte sie. Bis zu 45 Prozent der Todesfälle würden bei solchen Katastrophen nicht zugeordnet. Nach Schäden betrachtet seien Stürme 2018 die schlimmsten Katastrophen gewesen, sagte sie mit Verweis auf die Hurrikane in den USA. Dort seien die Schäden immer hoch, weil mehr teure Häuser, Strassen und Brücken beschädigt würden als bei Stürmen in Asien oder Afrika. 

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