Viele US-Beamte sind seit dem 22. Dezember in den Zwangsferien. Viele haben Familien zu ernähren und müssen nun auf Lebensmittel-Hilfen zurückgreifen.
US-Bundesangestellte und ihre Familien bekommen Lebensmittel.
US-Bundesangestellte und ihre Familien bekommen Lebensmittel. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der US-Shutdown hält weiter an – die Fronten im Haushaltsstreit sind verhärtet.
  • Hunderttausende Staatsangestellten müssen ohne Bezahlung weiter arbeiten.

Die meisten von ihnen waren noch nie auf eine Lebensmittel-Hilfe angewiesen. Aber seit vor mehr als einem Monat die Haushaltssperre in den USA in Kraft getreten ist und hunderttausende Bundesbedienstete kein Geld mehr bekommen, stehen bei der Essensausgabe im New Yorker Stadtteil Brooklyn dutzende von ihnen für Grundnahrungsmittel Schlange.

Unter ihnen sind Beamte von Zoll-, Steuer- oder Katastrophenschutzbehörden, die seit dem 22. Dezember in den Zwangsferien sind.

Andere, deren Arbeit als unentbehrlich gilt, müssen ohne Bezahlung weiter arbeiten – etwa Mitarbeiter der Verkehrsbehörden oder Gefängniswärter. Viele von ihnen kommen in der Mittagspause zu der Essensausgabe, um sich mit dem Nötigsten einzudecken.

Essensausgabe für Bedürftige

Freiwillige helfen bei der Essensausgabe im Barclays Center in Brooklyn, in dem normalerweise Konzerte oder Sportveranstaltungen stattfinden. Die Bedürftigen bekommen Plastiktüten mit Dosenessen, Kartoffeln, Poulet, Weintrauben und Basis-Hygieneprodukten.

«Ich bin hergekommen, um einige Sachen mitzunehmen, um ehrlich zu sein», sagt die Grenzschutzbeamtin Antoinette Peek-Williams. «Ich versuche auf jede erdenkliche Weise Geld zu sparen», berichtet die 62-Jährige, die auch noch eine Tochter an der Universität versorgen muss.

Sie lebe derzeit «von Tag zu Tag» und achte auf ihre Ausgaben. «Ich bete dafür, dass sie früher oder später eine Entscheidung treffen», sagt sie mit Blick auf die verhärteten Fronten im Haushaltsstreit zwischen US-Präsident Donald Trump und den oppositionellen Demokraten in Washington. «Ich bin jemand, bei dem das Glas immer halb voll ist», fügt Peek-Williams hinzu. «Ich muss die Hoffnung behalten, ohne Hoffnung hat man nichts mehr.»

«Sehr stressig»

Für die Bundesbeamten, die ohne Bezahlung weiter arbeiten müssen, ist die Lage noch angespannter. Da sie zur Verschwiegenheit verpflichtet sind, können sie sich nur anonym äussern.

«Es ist sehr stressig», sagt eine 39-jährige alleinerziehende Mutter, die als Gefängniswärterin arbeitet. Sie ist in ihrer Mittagspause zur Tafel in Brooklyn gekommen und hofft auf Zutaten für einige Mahlzeiten.

Ihre Tochter ist im letzten Highschool-Jahr und will sich nun an der Universität bewerben. Angesichts der Haushaltssperre der Regierung – des sogenannten Shutdown – könne sie die Bewerbungsgebühr für ihre Tochter nicht bezahlen, klagt die 39-Jährige.

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