Jeder fünfte Mann zieht aus, gibt Wäsche aber weiter Eltern ab
Männer in der Schweiz verlassen das Elternhaus später als Frauen und sind auch danach noch abhängiger von ihren Eltern, so eine neue Umfrage.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Durchschnitt leben Männer länger im Elternhaus als Frauen.
- Ausserdem bleiben Männer auch nach dem Auszug abhängiger von ihren Eltern.
- Sie brauchen im Haushalt mehr Hilfe – und lassen sich zudem Wäsche von den Eltern waschen.
Männer bleiben länger im Elternhaus als Frauen und lassen sich auch danach noch öfter im Haushalt helfen. Dies zeigt eine neue Umfrage. Zudem gibt es Unterschiede zwischen den Sprachregionen.
Landesweit ziehen die Menschen in der Schweiz das erste Mal mit knapp 22 Jahren aus. Das ergab eine am Montag veröffentlichte Umfrage des Immobilienportals Newhome. Demnach verlassen Frauen im Schnitt mit 21 Jahren das elterliche Heim, während Männer erst mit 22,6 Jahren so weit sind.
Ausserdem bleiben Männer auch nach dem Auszug abhängiger von ihren Eltern: So lassen sich laut der Studie 21 Prozent der Männer ihre Wäsche nach dem Auszug von den Eltern waschen. Ebenfalls rund jeder Fünfte braucht Unterstützung beim Bügeln. Bei den Frauen sind es hingegen nur 9 respektive 2 Prozent.
Zum Vergleich: Laut dem Datenportal Statista bleiben die Menschen im EU-Vergleich in Kroatien am längsten zu Hause. Und ziehen im Schnitt mit rund 31 Jahren aus. Am jüngsten sind sie beim Auszug in Finnland, Dänemark und Schweden mit unter 22 Jahren.
Liebe als häufigster Grund für Auszug
Die Schweiz liegt insgesamt deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 26,2 Jahren. Der häufigste Grund für den Auszug ist hierzulande die Liebe. Also das Zusammenziehen mit einem Partner oder einer Partnerin (27 Prozent). Danach folgen Ausbildung oder Studium (17 Prozent) und der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit (16 Prozent).
Im Tessin spielt das Studium hingegen eine wichtigere Rolle: 28 Prozent der Befragten gaben die Ausbildung als Hauptgrund für ihren Auszug an. In der Romandie und der Deutschschweiz waren es mit 14 beziehungsweise 17 Prozent deutlich weniger.
Allerdings ziehen einige auch vorübergehend wieder zu den Eltern zurück. Der häufigste Auslöser ist die Pflege der Eltern. Fast jede dritte Person zieht allerdings auch wegen einer Trennung oder Scheidung zurück ins Elternhaus.
Regionale Unterschiede beim eigenständigen Wohnen
Im Durchschnitt finden die Befragten, dass man spätestens mit 29 Jahren eigenständig wohnen sollte. Auch hier zeigen sich allerdings regionale Unterschiede: So sind sich die Deutschschweiz und die Romandie über diese Schwelle relativ einig. Während die Tessiner einen Auszug bis zum Alter von 32 Jahren akzeptieren.
Für die Umfrage hat YouGov im April 2025 im Auftrag von Newhome 1229 Personen zwischen 15 und 79 Jahren befragt.