Forscher analysieren Klimaerwärmung vor 56 Millionen Jahren
Genfer Forscher enthüllen die verheerenden Auswirkungen der Klimaerwärmung auf die Bodenerosion.

Bei der Erwärmung des Klimas vor 56 Millionen Jahren hat sich die Bodenerosion vervierfacht. Das haben Genfer Forschende durch die Analyse von Sedimenten aus dieser Zeit herausgefunden. Diese Erkenntnis ist den Forschenden zufolge auch für die heutige Klimaerwärmung wichtig.
Sie sollen etwa helfen, die Risiken von Überschwemmungen im Laufe der Klimaerwärmung besser einzuschätzen, wie aus einer Mitteilung der Universität Genf vom Dienstag hervorging. Vor 56 Millionen Jahren erwärmte sich die Erde, vermutlich wegen Vulkanausbrüchen, innerhalb von 20'000 Jahren um fünf bis acht Grad Celsius. Die Erwärmung dauerte rund 200'000 Jahre an und führte zu erheblichen Störungen der Tier- und Pflanzenwelt.
Forschungsansatz und Methodik
Die Forschenden der Universität Genf wollten sich mit geologischen Untersuchungen ein genaueres Bild über diese Erwärmung verschaffen. Dafür analysierten sie Sedimente, also natürliche Gesteinsablagerungen, die durch Wind und Regen in die Flüsse und Ozeane getragen werden. Das Forschungsteam untersuchte dabei eine spezifische Art von Sedimenten, sogenannte Microcodium-Körner. Diese sind laut den Forschenden ein guter Indikator für die Intensität der Bodenerosion.
Die Analyse zeigte, dass die Bodenerosion zur Zeit der Erwärmung besonders stark gewesen sein muss. Das bedeutet laut den Forschenden, dass es zu intensiven Niederschlägen und Überschwemmungen gekommen sein muss. Diese Zunahme der Sedimentzufuhr sei in den Erdschichten aus der Zeit der Erwärmung vor 56 Millionen Jahren überall auf der Erde zu beobachten, so die Forschenden. Ihre Resultate wurden in der Fachzeitschrift «Geology» veröffentlicht.