Forschende entwickeln neues Instrument zur Rettung bedrohter Moose
Mit einem neuen Instrument will ein Forschungsteam Moose besser schützen. Es identifiziert diejenigen Moosarten in Europa, die aus globaler Sicht am dringendsten Hilfe benötigen.

Über 30 Prozent der europäischen Moosarten sind gefährdet oder potenziell gefährdet, wie die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in einer Mitteilung vom Dienstag betonte. Viele sind demnach nur unzureichend erforscht und oft nicht ausreichend geschützt.
Um zu ermitteln, welche Moosarten in Europa bei Schutzmassnahmen vorrangig berücksichtigt werden sollten, entwickelten die Forschenden ein Punktesystem.
Das Punktesystem berücksichtigt zwei Faktoren: Wie stark eine Art gemäss der bestehenden europäischen Roten Liste gefährdet ist und wie gross der Anteil der europäischen Population einer Art an der weltweiten Population ist. Je höher dieser Anteil, umso wichtiger ist die europäische Population für den weltweiten Erhalt der Art.
Hochprioritäre Arten im Fokus
Von den 553 Arten, die auf der Roten Liste der Moose Europas stehen, haben 135 Arten laut dem neuen Tool hohe Priorität. 126 mittlere und 292 Arten haben tiefe Priorität, wenn es um deren Schutz geht. Unter den hochprioritären Arten sind 25, die auch in der Schweiz vorkommen.
Dazu gehört etwa das Rudolphis-Trompetenmoos, das auf Bergahornbäumen zwischen 1000 und 1600 Metern über Meer lebt, oder das Eis-Klaffmoos, das in alpinen Lagen vorkommt.







