Wie die ETH Zürich nun festgestellt hat, könnten smarte Handys und Uhren die Behandlung von Multipler Sklerose deutlich verbessern.
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Forschende der ETH Zürich sind nach einer Studie der Meinung, dass der Einsatz von Smartphones und Smart Watches die Behandlung von MS-Patienten verbessern könnte. - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Forschende der ETH Zürich untersuchten in einer neuen Studie MS-Patienten.
  • Für die Studie wurden diese mit Fitnessuhren ausgerüstet.
  • Das Ergebnis zeigt: Smarte Gadgets könnten eine Verbesserung der Behandlung bewirken.
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Daten von Fitnessuhren und Smartphones könnten die Behandlung von Multipler Sklerose verbessern. Sie liefern laut einer neuen Studie unter Leitung der ETH Zürich ein gutes Bild über den Krankheitsverlauf. Das teilte die Hochschule am Mittwoch mit.

Bei Patientinnen und Patienten mit Multipler Sklerose (MS) greift das Immunsystem die Nervenfasern an. Die Symptome und der Verlauf der Krankheit können von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sein. Sie reichen von Müdigkeit über Sehstörungen bis hin zu Lähmungen.

Probanden mit Fitnessuhren ausgerüstet

Um eine geeignete Therapie zu wählen, sind Ärztinnen und Ärzte auf möglichst genaue Angaben zu den Beschwerden angewiesen. Diese erhalten sie in der Regel durch eine Befragung der Patientinnen und Patienten. Dies stellt jedoch ein Problem dar, da sich diese nicht immer genau an ihr vergangenes Befinden erinnern können. Die so erhobenen Daten sind laut der ETH Zürich deshalb oft ungenau und unvollständig.

Kennen Sie jemanden, der an Multipler Sklerose leidet?

Die neue Studie wurde im Fachblatt «NPJ Digital Medicine» veröffentlicht und zeigt ein deutliches Ergebnis: Die ETH-Forscher um Christian Holz und Gunnar Rätsch argumentieren darin, dass Smartphones und Sportuhren solche Daten verlässlich liefern könnten. Dies demonstrierten sie an 79 Personen mit und ohne MS, die für die Studie mit Fitnessuhren ausgerüstet worden waren.

Qualität der Behandlung steigern

Als besonders aussagekräftig erwiesen sich dabei Daten zur körperlichen Aktivität und zum Puls, wie die ETH schrieb: Je geringer die körperliche Aktivität und der Puls, desto stärker beeinträchtigt und müder waren die Studienteilnehmenden.

«Ärztinnen und Ärzte würden davon profitieren, wenn sie Zugang hätten zu verlässlichen Langzeitmessungen der Gesundheitsparameter ihrer Patienten. Diese Daten zeigen ein genaues und umfassenden Bild vom Zustand der Patienten», sagte Erstautorin Shkurta Gashi in der Mitteilung.

Durch solche Daten könnte sich laut den Forschenden die Qualität der Behandlung verbessern. Zudem könnte damit die Wirksamkeit von Therapien überprüft werden. Um verlässliche Modelle für die automatische Datenauswertung zu entwickeln, seien allerdings weitere Studien notwendig.

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