Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Nervensystems, die in Schüben verläuft. Kann man sie durch die Ernährung beeinflussen?
ketogene Diät Fett
5 Prozent Kohlenhydrate, 25 Prozent Proteine und 75 Prozent Fett: Das ist die ideale Zusammensetzung der ketogenen Diät. - Unsplash
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Das Wichtigste in Kürze

  • Multiple Sklerose ist eine Autoimmunerkrankung.
  • Typische Symptome sind Taubheitsgefühle in Armen und Beinen oder Probleme beim Gehen.
  • Studien zeigen: Eine ketogene Ernährung mit gesunden Fetten kann MS-Beschwerden linden.

Viele gesunde Fette, dafür wenig Kohlenhydrate: Das macht eine ketogene Ernährung aus. Und es gibt Hinweise, dass Menschen mit Multipler Sklerose von ihr profitieren können.

Neurologen verweisen auf Studienergebnisse, wonach sich die körperlichen Behinderungen und die Müdigkeit von MS-Betroffenen verringerten, nachdem sie sich sechs Monate lang ketogen ernährt hatten.

Auch Gehgeschwindigkeit, Stimmung und Lebensqualität verbesserten sich.

Das Immunsystem greift die Nervenzellen an

Bei einer Multiplen Sklerose handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Das heisst, dass sich das Immunsystem gegen den Körper richtet.

Im Falle von MS greifen Abwehrzellen das Nervensystem an. Impulse zwischen den Nervenzellen werden dadurch nur noch verlangsamt weitergegeben. Die Folgen sind zum Beispiel Taubheitsgefühle in Armen und Beinen oder Probleme beim Gehen.

Die Erkrankung lässt sich mit Medikamenten in aller Regel gut unter Kontrolle bringen. Aber die Ernährung ist eine Schraube, an der man zusätzlich drehen kann.

Warum ausgerechnet ketogen?

Es gibt eine mögliche Erklärung, warum sich gerade eine ketogene Ernährung mit vielen Fetten dafür eignen könnte.

Denn es gibt Hinweise darauf, dass eine MS-Erkrankung den Energiestoffwechsel des Gehirns aus dem Gleichgewicht bringt.

Fisch ketogene Ernährung Fette
Bei einer ketogenen Ernährung stehen gesunde Fette im Vordergrund – zum Beispiel aus Fisch. - Christin Klose/dpa-tmn

Der Stoffwechsel der Nervenzellen stellt sich infolgedessen um und setzt auf Fette als Energiequelle.

«Dabei ist eine ketogene Diät offenbar gut geeignet, um die erforderliche Menge Fett zur Energiegewinnung zu liefern», so der Neurologe Gereon Nelles.

Die Fette, die man bei einer ketogenen Ernährung zu sich nimmt, stammen zum Beispiel aus Fisch, Fleisch, Pflanzenölen und Nüssen.

Die ketogene Ernährung macht damit einen verstärkten Energiestoffwechsel in den Zellen möglich – und das kann MS-Beschwerden lindern.

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