ETH Zürich: Drastische Erwärmung der Metropolen der Welt erwartet

Die Metropolen der Welt müssen sich einer Studie von Wissenschaftlern der ETH Zürich zufolge auf eine drastische Erwärmung des Stadtklimas einstellen.

Während der Hitzewelle im Juni suchen Einwohner von Paris Abkühlung in öffentlichen Brunnen. Weltweit müssen sich Metropolen auf eine Erwärmung des Stadtklimas einstellen. (Bild: Ian Langsdson/EPA Keystone) - sda - KEYSTONE/EPA/IAN LANGSDON

Das Wichtigste in Kürze

In Metropolen wie Paris dürfte es in den nächsten Jahrzehnten deutlich wärmer werden.
Laut der ETH Zürich müssen sich Grosstädte auf eine drastische Erwärmung einstellen.
22 Prozent der Städte müssen sich sogar auf völlig neue Klimaverhältnisse einstellen.

77 Prozent der 520 grössten Städte würden bis zum Jahr 2050 einen deutlichen Wandel der klimatischen Bedingungen erleben. Das heisst es in der am Mittwoch in Washington im US-Wissenschaftsmagazin «Plos One» abgedruckten Studie. Auf der Nordhalbkugel würden in Grossstädten künftig Klimabedingungen herrschen, wie sie heute mehr als tausend Kilometer weiter südlich vorherrschen.

22 Prozent der Städte müssen sich demnach sogar auf völlig neue Klimaverhältnisse einstellen. In europäischen Metropolen werden die Sommer um 3,5 Grad wärmer, die Temperaturen im Winter steigen um 4,7 Grad.

London wird demnach Verhältnisse bekommen wie heute Madrid. Das Klima in Paris wird den heute im australischen Canberra herrschenden Bedingungen entsprechen.

Forscher der ETH Zürich fordern weitere Anstrengungen

Der Studie wurde eine vergleichsweise optimistische Schätzung des globalen Temperaturanstiegs im Zuge des Klimawandels zugrunde gelegt. Für ihre Modellrechnungen nahmen die Forscher der ETH Zürich an, dass die Durchschnittstemperaturen um 1,4 Grad ansteigen.

Das Pariser Klimaabkommen von 2015 schreibt eine Begrenzung des Temperaturanstiegs unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter vor. Vor diesem Hintergrund riefen die Forscher der ETH Zürich zu weiteren Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel auf.