In den Cyclops-Bergen Indonesiens haben Wissenschaftler eine Säugetierart wiederentdeckt, die seit 1961 als verschollen galt.
1961 Langschnabel-Ameisenigel
Forscher haben erstmal seit 1961 einen Langschnabel-Ameisenigel entdeckt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Indonesien wurde der Langschnabel-Ameisenigel entdeckt.
  • Dieser wurde seit 1961 nicht mehr gesehen.

Das Attenboroughs Langschnabel-Ameisenigel, benannt nach dem britischen Naturforscher David Attenborough, zeigt Merkmale eines Igels, eines Ameisenbären und eines Maulwurfs.

Wie «theguardian» berichtet, hat ein Forscherteam der Universität Oxford das Tier erstmals seit 1961 auf einer Kamerafalle festgehalten. Die Aufnahmen entstanden am letzten Tag einer vierwöchigen Expedition im Juni und Juli. Biologe James Kempton entdeckte die Bilder des kleinen Wesens auf der letzten Speicherkarte von über 80 ausgelegten Kameras.

«Es gab ein grosses Gefühl der Euphorie und auch Erleichterung.» So beschrieb Kempton den Moment des Fundes zusammen mit Mitarbeitern der indonesischen Naturschutzgruppe Yappenda. «Ich rief meinen Kollegen zu 'wir haben es gefunden'. Ich rannte vom Schreibtisch ins Wohnzimmer und umarmte die Jungs».

Nach 1961 Jahren: Eine Reise voller Herausforderungen

Die Suche nach dem Ameisenigel war kein Spaziergang. Erdbeben, Malaria und sogar eine an einem Augapfel haftende Blutegel mussten die Forscher während ihrer Expedition ertragen. Sie arbeiteten eng mit dem Dorf Yongsu Sapari zusammen, um das abgelegene Terrain im Nordosten Papuas zu durchqueren.

Der Ameisenigel ist tief in der lokalen Kultur verwurzelt; so besagt eine Tradition des Dorfes Yongsu Sapari. Bei Konflikten wird eine Partei in den Wald geschickt, um das Säugetier zu suchen. Währenddessen muss die andere aufs Meer hinaus, um einen Marlin zu finden.

Beide Tiere gelten als so schwer auffindbar, dass es oft Jahrzehnte oder Generationen dauern kann, sie zu finden. Doch ihre Entdeckung symbolisiert das Ende des Konflikts und die Rückkehr zur Harmonie.

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