Erdkern kann Richtung seiner inneren Rotation ändern
Neue Studien zeigen, dass der Erdkern seine Drehrichtung relativ zum Erdmantel umkehren kann. Diese Entdeckung bringt Geophysiker weltweit ins Staunen.

Ein internationales Forschungsteam aus China und den USA hat belegt, dass der innere Erdkern seit kurzem seine Rotation geändert hat. Mithilfe seismischer Wellen von Erdbeben zwischen 1990 und 2023 konnte das nachgewiesen werden.
Der Kern rotierte zuerst ostwärts und seit 2008 westwärts, berichtet «Telepolis».
Erdkern ändert zyklisch die Richtung seiner Rotation
Die Wissenschaftler analysierten sogenannte «Repeater»-Erdbeben. Hierbei wiederholen sich Beben immer am gleichen Ort.
Messstationen aus Alaska und Kanada zeigten, dass der sogenannte Superrotation zwischen 2003 und 2008 durch eine langsamere Gegenrotation ersetzt wurde. Das meldet die meldet «Stuttgarter Zeitung».
Die Forscher vermuten, dass der Richtungswechsel alle 60 bis 70 Jahre zyklisch auftritt.
Auswirkungen auf Magnetfeld und unser Leben
Die Bewegung des inneren Erdkerns beeinflusst das Erdmagnetfeld, das für den Schutz vor Sonnenstrahlung und kosmischen Einflüssen sorgt. Veränderungen in der Kernrotation können das Magnetfeld schwächen oder verschieben, wie «Focus» berichtet.
Dies kann Folgen für Satellitennavigation und Tierwanderungen haben, die sich am Magnetfeld orientieren. Winzige Schwankungen wirken sich sogar auf die Tageslänge aus und können langfristig Wetter und Klima beeinflussen.
Neue Forschungsperspektiven und offene Fragen
Für die Geowissenschaften eröffnet sich ein neues Feld: Die Rotationsgeschichte des Kerns kann in Zukunft anhand wiederkehrender Erdbeben genau rekonstruiert werden, so «Fokus».

Wie stark das Magnetfeld auf diese Änderungen reagiert, bleibt ungeklärt, teilt «Ingenieur.de» mit. Sicher ist, dass der innere Erdkern ein dynamischer Motor für die Erde ist. Dessen Einfluss geht weit über die geologische Tiefe hinaus.
Noch stehen viele Fragen zur Ursache und zu langfristigen Effekten offen. Forscher erwarten neue Erkenntnisse bei weiteren Messungen und Beobachtungen.