Erdbeobachtungsprogramm Copernicus: Sechs neue Missionen geplant

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Frankreich,

Das Copernicus-Erdbeobachtungsprogramm soll ausgebaut werden. Dafür wurden 2,5 Milliarden Euro vergeben.

Copernicus
Ein Wärmebild aus einem Copernicus-Satelliten, dass die Klimaerwärmung in der Arktis zeigt. Weil solche Erdbeobachtungen enorm hilfreich sind, wird das Copernicus-Programm weitergeführt, mit immer besseren Geräten. (ESA) - sda - Keystone/AP ESA/ECMWF COPERNICUS CLIMATE CHANGE

Das Wichtigste in Kürze

  • Das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus soll weiterhin ausgebaut werden.
  • Für neue Geräte und Satelliten wurden 2,5 Milliarden Euro bereitgestellt.
  • Unter anderem wird eine Mission die Messung von einzelnen CO2-Emissionen aufnehmen.

Das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus liefert Daten über die Entwicklung und Nutzung unseres Planeten - nun soll die Satelliten-Familie erweitert werden. «Das sind alles neue Satelliten mit neuen Messinstrumenten an Bord.» So Josef Aschbacher, Leiter des Erdbeobachtungs-Programms der Europäischen Weltraumorganisation ESA, Josef Aschbacher, der Deutschen Presse-Agentur.

Brände Australien
Ein Foto des Sentinel-2-Satelliten des Copernicus-Programms, das die Buschbrände im australischen Staat New South Wales am 31. Dezember 2019 zeigt. - Twitter

In der vergangenen Woche hat die ESA Aufträge über mehr als 2,5 Milliarden Euro für sechs weitere Copernicus-Missionen vergeben. Das Projekt muss nun noch Hürden auf europäischer Ebene nehmen. «Aber die prinzipielle Entscheidung ist bereits getroffen worden. Und wenn nun nichts schiefgeht, wird es bis Ende nächsten Jahres grünes Licht für die Fertigstellung der Entwicklung geben.»

CO2 soll genauer gemessen werden

Eines der wichtigsten neuen Instrumente sei ein Gerät zur Messung von CO2 in der Atmosphäre, erklärt der Experte. «CO2 ist ja das wichtigste Treibhausgas für die Klimaerwärmung, die heutigen Messmethoden sind unzureichend.» Der Satellit, der nun entwickelt werde, könne etwa sehr genau vom Menschen verursachtes CO2 messen. «Es lässt sich beispielsweise sagen, welche Industrie mehr verschmutzt, welche Regenwälder mehr absorbieren und welche Rolle der Ozean spielt.»

Josef Aschbacher
Josef Aschbacher von der European Space Agency (ESA) - ESA

Diese Mission sei im Rahmen des Pariser Klimaabkommens von 2015 besonders wichtig. «Ab 2026 kann der Satellit Daten liefern, um die Einhaltung des Abkommens zu überwachen. Die Mission startet 2025, das ist sehr sportlich», so Aschbacher. Andere Satelliten konzentrieren sich beispielsweise auf die Vegetation auf der Erde, die Temperatur oder das polare Gebiet.

«Die drei Hauptthemen, die wir ansprechen mit diesen sechs Satelliten sind Klima, Arktis und Afrika», erklärt Aschbacher. Das Thema Arktis habe natürlich auch eine Klima-Komponente, aber hier gehe es auch um die Erdgas- und Erdölvorkommen. Bei Afrika stünden Themen wie Dürre und Nahrungsmittelknappheit im Vordergrund. Als erstes werde die CO2-Mission starten - die anderen kämen dann zwei, drei Jahre später.

Kommentare

Weiterlesen

Paris
Esa Krise
6 Interaktionen
Esa-Chef erklärt
19 Interaktionen
Wärmster Mai

MEHR IN NEWS

Tomorrowland-Festival
Tomorrowland
Neubrücke
Komplett
Selenskyj
2 Interaktionen
Dankt EU
«Lage bleibt ernst»

MEHR AUS FRANKREICH

Waldbrand
Feuerwehreinsatz
iran europa atom
4 Interaktionen
Paris/Teheran
Tour de France
5 Interaktionen
Erholt vom Sturz