In der Bahnhofshalle des HB Zürich können Interessierte diesen Donnerstag einen Quantencomputer bestaunen. Die Aktion ist Teil des Schweizer Digitaltags.
Was etwa so gross ist und aussieht wie ein Kronleuchter, ist in Wirklichkeit das Kühlelement eines Quantencomputers. Bild: IBM Research
Was etwa so gross ist und aussieht wie ein Kronleuchter, ist in Wirklichkeit das Kühlelement eines Quantencomputers. Bild: IBM Research
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Die weisse Tonne im Bild enthält den Quantencomputer von IBM in New York. Das Labor darum herum ist nötig, da der Qubit-Chip für die Berechnungen extrem kalt und vor elektromagnetischer Strahlung geschützt sein muss. Bild: IBM Research
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Zürcher Bahnhofshalle steht diesen Donnerstag ein Stück Zukunftstechnologie – ein Quantencomputer.
  • Er soll künftig dort weiterhelfen, wo klassische Computer an ihre Grenzen stossen.
  • Der Quantencomputer ist nur eine von vielen Innovationen, die es morgen am Digitaltag in der Schweiz zu erleben gibt.

Wer schon immer mal live einen Quantencomputer anschauen wollte, hat am Donnerstag die Gelegenheit dazu. Die Firma IBM stellt ihren Quantenrechner in der Bahnhofshalle des HB Zürich aus – zumindest den Kern davon.

Das eigentliche Gehirn des Computers ist nur wenige Millimeter gross, der Qubit Chip. Um ihn herum befindet sich eine goldene Apparatur, die unerlässlich ist, weil die Recheneinheiten eines Quantencomputers – die Qubits – nur unter ganz speziellen Umständen gemessen werden können. Nämlich sehr nahe an dem absoluten Nullpunkt der Temperatur, bei gerade mal 15 Milli-Kelvin, das sind minus 237,135 Grad Celsius. Und vor elektromagnetischer Strahlung geschützt, welche die Resultate verfälschen könnte.

In diesen kleinsten Recheneinheiten, mit welchen die Maschine arbeitet, liegt auch der wesentliche Unterschied zwischen einem Quantencomputer und einem herkömmlichen PC oder Laptop. Bei solchen klassischen Computern sind das Bits. Sie können die Werte null oder eins annehmen. Dagegen können die Qubits eines Quantencomputers nicht nur null oder eins sein, sondern auch alle Zustände dazwischen annehmen – und zwar gleichzeitig. So lassen sich zum Beispiel alle möglichen Varianten einer Formel nicht nacheinander, sondern gleichzeitig durchrechnen.

Um zu funktionieren, muss das Innere der Quantenmaschine abgeschirmt und heruntergekühlt werden. Und da es dazu ein Labor und Chemikalien wie flüssiges Helium und flüssigen Stickstoff braucht, wird der Computer im Bahnhof aus Sicherheitsgründen leider nicht funktionsfähig sein. Trotzdem werden Schaulustige auf ihre Kosten kommen. Denn sie können über eine Webseite Berechnungen eingeben, die dann vom Quantencomputer von IBM in New York ausgewertet werden.

Digitales erleben in zwölf Schweizer Städten

Der Quantenrechner ist nur eine von vielen digitalen Innovationen, die Besuchende am Digitaltag an zwölf Standorten in der Schweiz erleben können. Das Basler Universitätsspital beispielsweise bietet einen digitalen Rundgang, der veranschaulicht, wie virtuelle Projektionen Chirurgen unterstützen oder Schädelknochen mit dem 3D-Drucker hergestellt werden. An den Pädagogischen Hochschulen Bern, Chur, Luzern und Schaffhausen können junge Tech-Fans den Digitaltag mitgestalten, indem sie an einem Programmierworkshop der ETH Zürich teilnehmen. Das gesamte Programm des Digitaltag Schweiz 2018 findest du hier.

Initiated by Gebert Rüf Stiftung

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