Vor zwei Monaten sprach die ganze Schweiz vom «Wundermittel Echinaforce». Nun präzisieren die Forscher aus dem Labor Spiez ihre Studie. Die Wirkung sei unklar.
Echinaforce
Eine Mitarbeiterin einer Apotheke in Zürich mit dem Naturheilmittel «Echinaforce». (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mitte September glaubte die Schweiz das Corona-Mittel gefunden zu haben – Echinaforce.
  • Rasch kam Kritik an der Spiezer Studie auf.
  • Nun präzisieren die Forscher ihre Aussagen und stellen klar: Die Wirkung sei unklar.

Gross war die Hoffnung vor genau zwei Monaten in der Schweiz. Das Naturmittel Echinaforce aus dem Thurgau soll das Coronavirus inaktivieren können.

«Echinaforce könne potenziell eine zugängliche und günstige prophylaktische Behandlung für Coronavirus-Infektionen bieten.» Zu diesem Schluss kamen Forscher aus dem Labor Spiez. Ihre Studie wurde in der Fachzeitschrift «Virology Journal» publiziert.

Schnell war in der Medienwelt von der «Sensationsstudie» die Rede. In der Folge wurden die Apotheken gestürmt – das Interesse am Mittel war riesig. Mit der Zeit kamen jedoch bereits Zweifel auf. Es wurde vermutet, dass das Mittel nur im Labor wirke.

Echinaforce: Wirkung beim Menschen unklar

Nun haben die Autoren gemäss «20min» ihre Studie präzisiert und korrigiert. Sie schreiben: «Wir möchten betonen, dass es für die virenabtötende Aktivität direkten Kontakt (zwischen Viren und der Lösung von Echinaforce) braucht.» Da Echinaforce aber oral eingenommen werde, sei es unklar, wie relevant die Wirkung beim Menschen ist.

Sie möchten klarstellen, «dass alle Hypothesen, die über die Wirkung von Echinaforce beim Menschen gegen Sars-CoV-2 gemacht wurden, Theorien sind». Diese müssten in klinischen Studien bewiesen werden.

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