Der magnetische Nordpol wandert nach Sibirien
Der magnetische Nordpol wandert immer mehr in Richtung Sibirien. Er bewegt sich sogar so schnell fort, dass Forscher jetzt handeln mussten.

Das Wichtigste in Kürze
- Wissenschaftler mussten das Weltmagnetmodell anpassen.
- Grund: Der Nordpol verlässt seine ursprüngliche Position.
Wo liegt eigentlich der Nordpol? Geht es nach den Wissenschaftlern, dann ist dieser schon lange nicht mehr an seinem eigentlichen Platz. Mit einer Geschwindigkeit von 55 Kilometern pro Jahr bewegt sich der magnetische Nordpol nämlich von der kanadischen Arktis immer mehr in Richtung Sibirien.
Das Weltmagnetmodell musste folglich ein Jahr früher als geplant aktualisiert werden. Denn gerade militärische Navigationssysteme sind auf ein exaktes Modell des Erdmagnetfelds angewiesen. Weit unabhängiger sind hingegen globale Positionsbestimmungssysteme, die mit Satelliten funktionieren.
Strömungen im Erdkern
Grund für die Verschiebung seien Bewegungen im flüssigen äusseren Erdkern, erklärt Daniel Lathrop der britischen Tageszeitung «The Guardian». Er ist Geophysiker an der Universität Maryland. Durch diese Strömungen entstehe ein Magnetfeld, das den ganzen Globus einhülle.
Prinzipiell wird dieses elektrische Feld laut Experten immer schwächer. Sie gehen davon aus, dass es in nicht allzu ferner Zukunft zu einer Umkehrung der Pole kommen wird. Das kam in der Geschichte des Planten bereits öfters vor – allerdings nicht in den letzten 780'000 Jahren.