Covid-19-Patienten im Matratzen-Sandwich sollen Spitäler entlasten

Keystone-SDA
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Zürich,

Mit einem neuen System, welches ein ETH-Doktorand «Wende-Taco» getauft hat, sollen Spitäler bei der Behandlung von Corona-Patienten entlastet werden.

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Medizinische Mitarbeiter behandeln einen Patienten mit dem Coronavirus in einem Spital (Archiv). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Corona-Patienten müssen zur Behandlung regelmässig in Bauchlage gebracht werden.
  • Um dies zu Vereinfachen, hat ein ETH-Doktorand ein neues System entwickelt.
  • Dank dem «Wende-Taco» werden nur noch drei statt fünf Personen für den Vorgang benötigt.

Ein ETH-Doktorand hat gemeinsam mit einem Team ein technisch simples, aber effektives und kostengünstiges System entwickelt, mit dem sich Patienten auf Intensivbetten von der Rücken- in die Bauchlage drehen lassen. Das könnte das Pflegepersonal während der Pandemie entlasten, hoffen die Forschenden.

Um Covid-19-Patienten auf Intensivstation zu behandeln, sollten sie regelmässig in Bauchlage gebracht werden. Das kann helfen, mehr Sauerstoff ins Blut zu bringen. Aber was einfach klingt, gleicht einem Kraftakt: Derzeit werden dafür fünf Fachkräfte benötigt, wie die ETH Zürich mitteilte.

Patient im Matratzen-Sandwich

Der Doktorand Julian Ferchow entwickelte nun eine Methode, die das Pflegepersonal künftig entlasten soll: Das auf den Namen «Wende-Tacos» genannte System benötige nur noch die Hilfe von zwei Pflegern sowie einem Arzt, der den Vorgang überwacht.

Hinter dem Namen verbirgt sich tatsächlich ein Taco-ähnliches System: Während der Patient auf einer Matratze liegt, wickeln zwei Pflegefachleute eine zweite um ihn herum. Danach ziehen sie den Patienten an Laschen zu sich heran und wenden ihn, sodass dieser bäuchlings auf der anderen Matratze zu liegen kommt.

Tests mit Prototyp

Während des Vorgangs würde der Patient stabilisiert. Die aus Schaumstoff gefertigten Matratzen hätten eine einheitliche Grösse und passe für alle Patienten, erklärte Ferchow.

Am Universitätsspital Zürich liefen bereits erste Tests mit einem Prototyp. Das Basler Unternehmen OBA AG möchte das System nun in grösserem Massstab herstellen.

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