Unter Schweizer Leitung sollte heute der Satellit «Cheops» ins All geschickt werden. Doch wegen Software-Probleme musste der Start auf morgen verschoben werden.
Zweiter Anlauf für Schweizer Satelliten «Cheops». - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Dienstag sollte die «Cheops»-Mission zur Erkundung von Exoplaneten starten.
  • Aufgrund technischer Probleme musste der Start jedoch auf Mittwoch verschoben werden.

Zur Erforschung von Exoplaneten wollte die Europäische Weltraumorganisation (Esa) heute Dienstag eigentlich zusammen mit der Schweiz den Satelliten «Cheops» ins All schicken. «Cheops» sollte um kurz vor 10 Uhr an Bord einer Sojus-Fregat-Trägerrakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou aus in den Weltraum starten.

Doch die Sojus-Fregat-Rakete wurde eine Stunde und 25 Minuten vor dem Start in Französisch-Guyana in Südamerika gestoppt.

Wie Günther Hasinger, Esa-Direktor für Wissenschaft, über Twitter mitteilte, musste der Start wegen eines Software-Problems verschoben werden. Man hoffe nun auf einen guten Start morgen zur gleichen Zeit.

Laut Betreiber Arianespace liegt die Ursache des Fehlers ersten Erkenntnissen zufolge in der automatischen Startsequenz. Voraussichtlich werde am frühen Dienstagabend ein neuer Starttermin bekanntgegeben, teilte die Universität Bern mit.

Der «Cheops»-Satellit, die weiteren Satelliten und die Rakete seien in Sicherheit, so der Betreiber. Ein Start sei das Ergebnis einer Vielzahl von Operationen, erklärte Arianespace-Chef Stéphane Israël nach dem Startabbruch. «Was wichtig ist, ist, dass alles in Ordnung ist, wenn wir eine Entscheidung treffen, zu starten.» Das System habe «Rot» gemeldet, so Arianespace. Nun werde untersucht, wo der Fehler lag. Die nächste Startmöglichkeit wäre am Mittwoch zur gleichen Zeit.

Universitäten Bern und Genf

Die Mission wird sich auf die Analyse von Exoplaneten konzentrieren. Exoplaneten sind Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems, die andere Sterne umkreisen.

Die Universität Bern entwickelte und konstruierte das Weltraumteleskop gemeinsam mit der Universität Genf. Letztere wird das Instrument betreiben, wie die beiden Hochschulen mitteilten.

Esa-Satellit «Cheops»
Künstlerischer Eindruck von «Cheops» (Characterising Exoplanet Satellite), einem Exoplaneten-Satelliten, mit einem Exoplaneten-System im Hintergrund. - dpa

Es ist die erste Mission unter gemeinsamer Leitung der europäischen Weltraumorganisation ESA und der Schweiz. Beteiligt sind mehr als hundert Forschende, Ingenieurinnen und Ingenieure aus elf europäischen Nationen.

Exoplaneten untersuchen

«Cheops» soll helle Sterne beobachten, von denen bekannt ist, dass sie von Planeten umkreist werden. Dabei soll das Weltraumteleskop zum Beispiel die kleinen Helligkeitsänderungen, die durch den Transit eines Planeten über die Sternscheibe verursacht werden, aufzeichnen, um die Grösse des Planeten zu bestimmen.

«Cheops» soll mehrere Hundert Exoplaneten untersuchen, die grösser als die Erde und kleiner als der Neptun sind. Der Satellit wird in etwa 700 Kilometern Höhe fliegen und von Spanien aus gesteuert.

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