China gelingt der nächste Schritt in seinem ambitionierten Weltraumprogramm. Am Dienstag ist die Sonde «Chang'e 5» auf dem Mond gelandet.
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ARCHIV - Die Rakete vom Typ «Langer Marsch 5», die das Raumschiff «Chang'e 5» ins All bringt, bei ihrem Start in der vergangenen Woche. Foto: Mark Schiefelbein/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Mark Schiefelbein
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor weniger als zehn Tagen ist die chinesische Sonde «Chang'e 5» in Wenchang gestartet.
  • Am heutigen Mittwoch hat sie ihr Ziel, den Mond, erreicht.
  • Die Sonde soll erstmals seit 44 Jahren Gesteinsproben auf die Erde bringen.

China hat erstmals eine Sonde zum Sammeln von Gesteinsproben auf dem Mond landen lassen. Das gilt als weiterer wichtiger Schritt in seinem ambitionierten Weltraumprogramm.

Ein Lander der nach der chinesischen Mondgöttin «Chang'e 5» benannten Raumsonde setzte am Dienstag «erfolgreich» auf der Oberfläche auf. Dies berichteten Chinas staatliche Nachrichtenagentur Xinhua und der Staatssender CCTV übereinstimmend.

Ziel der chinesischen Mission ist es, weltweit erstmals seit 44 Jahren wieder Gesteinsproben vom Mond zur Erde zurückzubringen.

Am 23. November gestartet

Bei einer erfolgreichen Rückkehr zur Erde wäre China die dritte Nation, der dieses Vorhaben gelungen ist.

Wie Xinhua berichtete, landete die Sonde wie geplant in einem nach dem deutschen Astronomen Karl Rümker genannten Vulkangebiet. Dieses liegt im «Ozean der Stürme» - im oberen, linken Teil der erdzugewandten Seite des Mondes.

«Chang'e 5»
Start der Mondmission vom Weltraumbahnhof Wenchang. - AFP

«Chang'e 5» war am 23. November deutscher Zeit vom Raumfahrtbahnhof in Wenchang auf der südchinesischen Insel Hainan gestartet. Eine grössere Herausforderung als die Ankunft auf dem Mond ist für die Forscher der weitere Verlauf der Mission.

Mondgestein und Bohrungen bis zwei Meter Tiefe

Die «Chang'e 5» ist mit 8200 Kilogramm das bisher grösste Raumschiff der «Chang'e»-Flotte und besteht aus vier Modulen: dem Orbiter mit der Rückkehrkapsel sowie dem Lander mit der Aufstiegsstufe.

Nun soll das Landegerät Mondgestein und Proben aus Bohrungen bis zwei Meter Tiefe zusammentragen und in einer Kammer verstauen. Diese Aktion soll zwei Tage dauern. Danach steht die Rückreise an.

Geplant ist, rund zwei Kilogramm Material auf die Erde zurückzubringen. Forscher erhoffen sich neuen Aufschluss über die vulkanische Aktivität des Mondes. Die Apollo-Missionen der USA hatten rund 380 Kilogramm Mondgestein mitgebracht. Die Sowjetunion sammelte mit unbemannten Missionen etwa 300 Gramm ein.

Chinesische Sonde auf dem Weg zum Mars

In der derzeit laufenden Mondreise der Chinesen sehen Raumfahrtexperten nicht nur eine geologische Mission. Sondern einen wichtigen Technologietest, etwa für künftige bemannte Flüge zum Mond. China verfolgt ein ehrgeiziges Raumfahrtprogramm.

Chinas Flug zum Mond
Auf der Animation, die von der Nationalen Raumfahrtbehörde China (CNSA) zur Verfügung gestellt wurde, wird simuliert, wie die chinesische Sonde Chang'e-5 einen Bremsvorgang durchführt. - dpa

Geplant ist mittelfristig nicht nur, wieder Menschen zum Mond zu schicken. Derzeit ist auch eine chinesische Sonde zum Mars unterwegs. Zudem soll kommendes Jahr der Bau einer Raumstation beginnen.

Dritte Nation nach USA und Sowjetunion

«Chang'e 5» ist die zweite Mond-Mission der Chinesen innerhalb von zwei Jahren. Im Januar 2019 landete China als erste Raumfahrtnation mit «Chang'e 4» auf der relativ unerforschten erdabgewandten Seite des Mondes.

Es wurde ein Rover ausgesetzt, der weiter die Oberfläche erforscht.

Mit «Chang'e 3» hatten die Chinesen 2013 eine Sonde auf der Vorderseite des Erdtrabanten gelandet. Weit später als Russen und Amerikaner. Die USA hatten nach unbemannten Sonden zwischen 1969 und 1972 auch zwölf Astronauten auf den Mond gebracht.

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