In der Schweiz erkranken jährlich rund 30'000 Menschen an Alzheimer. Ein Bluttest soll künftig das Risiko einer Erkrankung bereits zwei Jahrzehnte voraussagen.
Bluttest
Ein Bluttest könnte das Alzheimer-Risiko vorhersagen. - Community/iStock
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Bluttest soll künftig das Risiko einer Alzheimererkrankung voraussagen können.
  • Es gibt bereits sehr teure und invasive Methoden, die die Erkrankung vorhersagen.
  • Gemäss Studien können Impfungen bei der Vorbeugung einer Alzheimererkrankung helfen.

Jährlich erkranken rund 30'400 Menschen in der Schweiz an Alzheimer. Das heisst, alle 17 Minuten erkrankt eine neue Person. Alzheimer wird oft erst festgestellt, wenn die ersten Symptome bereits spürbar sind. Festgestellt wird die Krankheit bisher durch Gedächtnis- und Denktests.

Einfacher Bluttest als Vorhersager

Nun könnte es möglich werden, Alzheimer anhand von einem Bluttest vorherzusage. Und das ganze zwei Jahrzehnte im Voraus. Für Ärzte, Forscher und auch Betroffene wäre das ein unglaublicher Fortschritt.

Wissenschaftler aus Schweden und den USA forschen an einem Protein. Dieses soll stark mit der Schädigung der Gehirnzellen zusammenhängen und damit zu Alzheimer führen können. Dies berichtet der Kurier».

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Die Amyloid-Hypothese war jahrzehntelang die einflussreichste These in der Alzheimer-Forschung. (Symbolbild) - keystone

Die Forscher nehmen an, dass der Schwund der Denkfähigkeit stark mit dem Aufbau des Proteins Tau in Verbindung steht. Bei einer Alzheimererkrankung verändern sich die Gehirnproteine Amyloid und Tau, respektive es kommt zu Ablagerungen dieser Makromoleküle. Es scheint, dass Veränderungen von P-Tau217 besonders schnell messbare Veränderungen im Blut aufzeigen. Dass das Resultat des Blut-Spiegels von P-Tau217 eng mit dem Aufbau von Amyloid in Verbindung gebracht werden kann, ist anzunehmen.

Leben der Betroffenen würde sich stark verändern

Könnte man die Krankheit frühzeitig anhand von einem Bluttest erkennen, würde das das Leben von Erkrankten und deren Familien verändern. Auch das Gesundheitssystem würde sich stark umwälzen. Behandlungen und Eingriffe könnten vorgenommen werden, bevor das Gehirn einschneidend geschädigt wurde.

Obwohl die Nachrichten erfreulich sind, ist unklar wann diese Tests im echten Leben verwendet werden können. Erst müssen sie langfristigen Studien unterzogen werden.

Aktuell gibt es zwar die Möglichkeit Alzheimer zu erkennen, bevor erste Symptome auftreten. Diese Untersuchungen sind jedoch sehr kostspielig und invasiv.

Kann man sich gegen Alzheimer impfen?

Nebst dem Bluttest setzt man auch Hoffnungen in Impfungen. So haben zwei Studien gezeigt: Das Risiko einer Alzheimererkrankung kann allein mit einer einmaligen Grippeimpfung um 17 Prozent gesenkt werden. Bei der Studie haben mehr als 9000 über 60-Jährige teilgenommen.

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Eine Person wird geimpft. (Symbolbild) - Keystone

Ebenfalls in einer Langzeitstudie hat der Stoff der Pneumokokken-Impfungen überraschende Ergebnisse bewirkt. Das Alzheimer-Risiko konnte um bis zu 30 Prozent gesenkt werden. Und das bei den Teilnehmern, die ein genetisch veranlagtes hohes Risiko hatten. Bei denen die keine genetische Veranlagung aufweisen, wurde das Risiko einer Erkrankung sogar um 40 Prozent verringert.

Warum dieser Effekt bei den Impfungen auftritt, ist nicht noch nicht klar.

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