Belgische Krankenhäuser testen erstmals Drohne für Transport von Gewebeproben
Erstmals in Europa testen belgische Krankenhäuser den Transport menschlicher Gewebeproben per Drohne.

Das Wichtigste in Kürze
- Premiere in Europa - Transport auf dem Luftweg soll wertvolle Zeit verschaffen.
Ein Fluggerät mit einem sterilen Behälter samt Gewebe flog am Dienstag innerhalb von vier Minuten rund 800 Meter von einem Antwerpener Krankenhaus zu einem anderen, wie die beteiligten Krankenhausbetreiber mitteilten.
Das Unternehmen Helicus ist das einzige in Europa, das eine Lizenz für unbemannte Drohnenflüge zu medizinischen Zwecken über Stadtgebiet und ausserhalb des Sichtfelds des Drohnen-Steuerers hat. Das Unternehmen hofft, eines Tages auch Bluttransfusionen und Spenderorgane per Drohne transportieren zu können.
Die am Dienstag getestete Drohne transportierte Gewebeproben, die auf Krebszellen untersucht werden sollten. Jährlich fallen in den Krankenhäusern der beteiligten Antwerpener Krankenhausgesellschaften 1200 solcher Proben an, die während Operationen entnommen werden. Sie müssen rasch untersucht werden, um über den weiteren Verlauf der OP zu entscheiden.
«Um sicherzustellen, dass ein Tumor vollständig entfernt wurde, werden die Proben während des Eingriffs an das Labor geschickt», erklärte die Pathologin Sabine Declercq. «Die Ergebnisse müssen innerhalb von dreissig Minuten vorliegen.»
Bislang werden die Proben mit dem Auto, manchmal auch per Taxi, zu den vier Laboren in Antwerpen gebracht. Mit den Drohnen könnten die Krankenhäuser Zeit sparen, sagte Helicus-Geschäftsführer Michael Shamim der Nachrichtenagentur AFP.
Die EU könnte bereits im nächsten Jahr neue Regelungen beschliessen, die den Transport menschlichen Gewebes per Drohne in allen 27 Mitgliedstaaten erlauben.