Gegen Russland: Ukraine testet erstmals KI-Drohne
Die Ukraine hat für den Krieg gegen Russland erstmals die KI-Drohne Gogol-M getestet. Das System gilt als Meilenstein in der Drohnenkriegsführung.

Das Wichtigste in Kürze
- Ukraine testet erstmals seine KI-Drohne Gogol-M gegen Russland.
- Gogol-M kann autonom Ziele erfassen und FPV-Drohnen absetzen.
- Einsatz von KI-Drohnen markiert eine neue Evolutionsstufe im Ukraine-Krieg.
Die ukrainische Armee testete jüngst die autonome «Mutter-Drohne» Gogol-M, wie das Land in einer Mitteilung informiert. Entwickelt wurde sie vom deutschen Unternehmen StratForce.
Laut «Kyiv Post» kann die Drohne tief hinter russische Linien eindringen und dort FPV-Angriffsdrohnen absetzen. Die Reichweite beträgt bis zu 300 Kilometer.
Nach Angaben des Unternehmens kehrt das Mutterschiff nach der Mission zur Basis zurück.
KI-Drohne kann selbst Ziele erfassen
Die Gogol-M nutzt das SmartPilot-System, eine künstliche Intelligenz, die mit Kameras, LIDAR und Sensoren arbeitet. Damit kann die Drohne unabhängig von GPS navigieren und Ziele selbstständig erfassen.

Das System entscheidet eigenständig über Angriffszeitpunkt und Route. Laut «Forbes» ist die Drohne in der Lage, in der Nähe eines Ziels zu landen und stundenlang zu warten.
Dann schlägt sie mutmasslich im optimalen Moment zu.
Ukraine erreicht neue Evolutionsstufe des Drohnenkriegs gegen Russland
Der Einsatz von Gogol-M ist deutlich günstiger als herkömmliche Raketenangriffe. Eine Mission kostet laut StratForce rund 10'000 US-Dollar (8222 Franken). Das entspricht einem Bruchteil der Kosten klassischer Marschflugkörper.
Die Drohne kann zwei kleinere FPV-Drohnen transportieren und absetzen. Diese führen dann eigenständig Angriffe durch.
Experten sprechen von einer neuen Evolutionsstufe des Drohnenkriegs, wie «Forbes» berichtet.
Ukraine will Sicherheitssystem von Russland umgehen
Die Ukraine setzt verstärkt auf KI-Systeme, um Störsender in Russland zu umgehen. Doch laut «Spiegel» erreichen ferngesteuerte Drohnen wegen russischer Gegenmassnahmen oft ihr Ziel nicht.
KI-gesteuerte Drohnen wie Gogol-M sollen diese Schwäche ausgleichen und die Trefferquote erhöhen.
Die ukrainische Regierung investiert massiv in die Entwicklung autonomer Systeme. Über 200 Firmen arbeiten an Drohnentechnologien.
Ziel ist es, die Kontrolle über den Luftraum zu behalten und die russischen Truppen zu schwächen.
Experten sehen ethische Herausforderungen
Militärexperten wie Samuel Bendett vom Center for a New American Security verweisen auf ethische Fragen von KI-Einsatz im Krieg. Menschen müssten laut ihm die Kontrolle behalten, um Fehlentscheidungen zu verhindern, berichtet der «Spiegel».
Das Europaparlament warnte bereits 2020 vor möglichen Menschenrechtsverletzungen durch autonome Waffensysteme.

Die ukrainische Führung sieht in der neuen Technologie einen entscheidenden Vorteil. Minister Mychajlo Fedorow betont gegenüber «Euronews», dass Innovation und Anpassungsfähigkeit für die Ukraine im Krieg gegen Russland überlebenswichtig sind.
Die Entwicklung von KI-Drohnen wie Gogol-M markiert eine neue Phase im digitalen Wettrüsten des Ukraine-Kriegs.