UBS-Aktie steigt trotz schärferer Kapitalanforderungen
Die Aktie legt deutlich zu, obwohl strengere Kapitalregeln beschlossen wurden – während Analysten und die UBS die Auswirkungen unterschiedlich einschätzen.

Die Aktie der UBS zeigte sich am Freitag robust. Nach anfänglicher Unsicherheit stieg der Kurs um bis zu 7 Prozent auf 28,78 Franken.
Am Ende des Handelstags blieb ein Plus von 3,8 Prozent auf 27,88 Franken, wie «t-online» berichtet. Analysten führen den Kursanstieg auf den langen Umsetzungszeitraum der neuen Kapitalregeln zurück.
Die zuständige Behörde gewährt der Bank zudem Erleichterungen beim Fremdkapital. So sinkt der Bedarf an AT1-Anleihen um acht Milliarden Dollar (rund 7,5 Milliarden Franken).
Kapitalbedarf und Branchenvergleich
Das Eidgenössische Finanzdepartement schätzt den zusätzlichen Bedarf an hartem Eigenkapital für UBS auf 26 Milliarden US-Dollar (rund 24 Milliarden Franken). Das meldet «investing».

Diese Summe kommt zu den 18 Milliarden Dollar hinzu, die bereits wegen der Credit-Suisse-Übernahme erforderlich sind. Insgesamt muss UBS künftig rund 42 Milliarden Dollar an hartem Kernkapital vorhalten.
Im Vergleich zum europäischen Finanzsektor hinkt die UBS-Aktie seit Jahresbeginn jedoch hinterher. Der SMI und der Branchenindex legten jeweils mehr als sechs Prozent zu, während die UBS nur ein knappes Plus verzeichnete.
UBS kritisiert die neuen Vorgaben scharf
Die UBS lehnt die geplante Erhöhung der Kapitalanforderungen entschieden ab. Die Bank bezeichnet die Vorgaben als «extrem» und nicht international abgestimmt.
Experten wie Joseph Dickerson von Jefferies rechnen mit langwierigen Verhandlungen zwischen Bank und Regulatoren. Da die Änderungen frühestens 2027 greifen, hält UBS an ihren Renditezielen für 2026 fest.
Die Bank plant weiterhin eine bereinigte Eigenkapitalrendite von rund 15 Prozent und ein Kosten-Ertrags-Verhältnis unter 70 Prozent.