Ausgrabung im Tessin ermöglicht neue Erkenntnisse zu Wasserreptil
Forschende des Tessiner Naturhistorischen Museums haben im Tessin ein Fossil des Lariosaurus, eines prähistorischen Wasserreptils, mit erhaltener Haut gefunden.

Bei Ausgrabungen in Meride haben Forschende des Tessiner Naturhistorischen Museums erstmals ein Wasserreptil der Gattung Lariosaurus mit erhaltener Haut entdeckt. Der Fund gibt neue Hinweise auf die Anatomie des Tiers, unter anderem auf seine Schwimmweise.
Das Körperprofil des rund 60 Zentimeter langen Tieres deutet auf eine hoch entwickelte Muskulatur in den Vorderbeinen und im vorderen Teil des Brustkorbs hin, wie aus einem Beitrag in der «Schweizerischen Zeitschrift für Paläontologie» hervorgeht. Das lasse den Schluss zu, dass der Lariosaurus einen vergleichbaren Schwimmstil hatte wie der heutige Seelöwe.
Weiter sei in einigen Bereichen des Fossils die Form der Schuppen erkennbar, die wiederum jenen der heutigen Krokodile ähneln. Dies teilten die Tessiner Kantonsbehörden am Dienstag mit Verweis auf die Publikation mit.
Erster Fund eines Lariosaurus in Schweiz
Das Fossil wurde demnach im Rahmen einer Ausgrabung entdeckt, die das Kantonale Naturhistorische Museum (MCSN) im Jahr 2023 entlang des Baches Gaggiolo bei Meride durchgeführt hat. Die Fundstelle befindet sich in der Unesco-Stätte Monte San Giorgio, die bekannt ist für marine Fossilien. Es handelt sich laut der Mitteilung um den ersten Fund eines Lariosaurus in der Schweiz. Ein Reptil, das in der Mitteltrias vor rund 240 Millionen Jahren lebte.
Neben Forschenden des MCSN waren ein Professor für Paläontologie von der Universität Insubrien in Varese sowie eine Doktorandin der Universität Turin an der Untersuchung beteiligt, hiess es weiter. Das Kantonale Naturhistorische Museum spielt gemäss den Tessiner Behörden eine bedeutende Rolle in der Erforschung des Monte San Giorgio.