Studie

Ameisen: Stoffwechselarbeit durch Austausch von Flüssigkeiten

Keystone-SDA
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Deutschland,

Ameisen tauschen untereinander Flüssigkeiten aus, um Proteine in der Kolonie zirkulieren zu lassen. Damit wird wichtige Stoffwechselarbeit betrieben.

Ameisen
Ameisen-Kolonie-Mitglieder können Stoffwechselarbeit zum Nutzen des gesamten Ameisenvolks leisten (Symbolbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Durch den Austausch von Flüssigkeiten lassen Ameisen Proteine in der Kolonie zirkulieren.
  • Wenn ein Ameisenvolk heranreift, verändert sich die Zusammensetzung der Flüssigkeit.
  • Erkenntnisse einer dazu veröffentlichten Studie könnten für den Menschen relevant sein.

Ameisen tauschen Flüssigkeiten untereinander aus. Dies, um die darin enthaltenen Proteinen in der Kolonie zirkulieren zu lassen. Manche Kolonie-Mitglieder können so Stoffwechselarbeit zum Nutzen des gesamten Ameisenvolks leisten.

Die Forscherinnen um Adria LeBoeuf von der Universität Freiburg analysierte sämtliche Proteine in Kolonien der Florida-Zimmermannsameise (Camponotus floridanus). Diese können die Insekten selbst produzieren.

Proteine werden im «sozialen Magen» gespeichert

Die Proteine werden im sogenannten «sozialen Magen» gespeichert. Durch von Mund zu Mund ausgetauschte Flüssigkeiten aus diesem Magen können die Ameisen so Proteine mit ihren Artgenossen teilen.

Das Team berichtet im Fachmagazin «eLife», dass sich die Zusammensetzung der Proteine in der ausgetauschten Flüssigkeit verändert. Dies, wenn ein Ameisenvolk heranreift.

Ameise
Forscherinnnen von der Universität Freiburg analysierten Proteine in Kolonien der Florida-Zimmermannsameise (Symbolbild). - Keystone

Demnach tauschen Ameisen aus jungen Kolonien beispielsweise Proteine aus, die als molekulare Maschinen für die schnelle Nährstoffaufnahme gelten. In älteren Ameisenvölkern wiesen die Insekten hingegen mehr Proteine auf, die für die Nahrungsspeicherung wichtig sind. Dies dürfte den Aufzug grosser Arbeiterinnen und die Ausbildung von Geschlechtsorganen sichern.

Ammen-Ameisen besitzen mehr «Anti-Aging-Proteine»

Zudem fanden die Forscherinnen heraus, dass die Ammen-Ameisen, die sich um die Jungtiere kümmern, mehr «Anti-Aging-Proteine» besitzen. Womöglich speichern die Kolonie-Mitglieder diese lebensverlängernden Elixiere vorausschauend in diesen Ameisen. Dies, damit die Ammen lange überleben und sich um die nächste Generation kümmern können.

«Mit einem besseren Verständnis können wir mehr darüber erfahren, wie Menschen Stoffwechselaufgaben auf verschiedene Zellen im Körper verteilen». Dies sagte LeBoeuf gemäss der Mitteilung.

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