Die Zukunft der Gletscher sieht düster aus. Neusten Prognosen zufolge könnte der Aletschgletscher um 80 Prozent schrumpfen, 3300 Gletscher dürften verschwinden.
Aletschgletscher
Der Aletschgletscher im Kanton Wallis. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wird es zwei Grad wärmer, schrumpft der Aletschgletscher um 80 Prozent.
  • Zeitgleich dürften weltweit fast 3300 Gletscher verschwinden.

Gletscher faszinieren durch ihre enormen Eismassen. Doch so beeindruckend sie auch sind – ihr Ende ist absehbar.

Das Team rund um den ETH-Glaziologen Loris Compagno von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) hat eine erschreckende Studie veröffentlicht. Gezeigt werden verschiedene Klimaszenarien und ihre Folgen.

Zwei Grad wärmer, 3300 Gletscher weg

Konkret wurde ein Anstieg der Temperaturen von einem Grad, eineinhalb Grad und eine Erwärmung von zwei Grad berechnet. Das Ergebnis: Selbst bei der moderatesten Erwärmung dürfte die Hälfte des heutigen Gletschervolumens verschwinden, wie die Forschenden im Fachmagazin «The Cryosphere» berichten.

Temperatur
Mit zunehmender Hitze nimmt das Eisvolumen weltweiter Geltscher drastisch ab. - Pixabay

Der Aletschgletscher würde bis zu 45 Prozent seines Eisvolumens einbüssen, der Rhonegletscher sogar 55 Prozent. Rund 2500 Gletscher verschwinden ganz.

Wird es nur anderthalb Grad wärmer, gehen bereits 3000 Gletscher verloren, bei nochmals einem halben Grad fast 3300.

Gletscher
Blick auf den Aletschgletscher – der flächenmässig grösste und längste Gletscher Europas. - dpa

Bei einem Temperaturanstieg von zwei Grad würde auch der Aletschgletscher – flächenmässig der grösste und längste Gletscher Europas – 80 Prozent seines Eisvolumens verlieren.

Veränderter Wasserhaushalt durch Abschmelzung

Die Spezialisten appellieren deshalb an die Bevölkerung. Jede nur kleinste Bemühung, die Erderwärmung zu begrenzen, sei für die Zukunft der Gletscher entscheidend.

Aaresurfen
Schmelzen die Gletscher, steigt der Wasserspiegel der Aare und weiteren Flüssen. - zvg

Auch habe das Abschmelzen grosse Auswirkungen auf den Schweizer Wasserhaushalt. So würde das Schmelzwasser nicht mehr im August, sondern bereits im Juli oder gar im Juni in die Bäche und Flüsse fliessen.

Der Gletscher-Schwund habe damit also nicht nur auf die Ökosysteme Einfluss, sondern auch auf die Wasserkraft und Landwirtschaft.

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