Zugreisende kassiert in Frankreich Busse – wegen miauender Katze?

Belinda Schwenter
Belinda Schwenter

Frankreich,

Auf der Zugfahrt von Paris nach Vannes erhielt eine Passagierin eine 110-Euro-Busse. Doch sie fuhr nicht etwa schwarz. Der Grund: das Miauen ihrer Katze.

Katze Busse
Kuriose Busse in Frankreich: Die Besitzerin einer Katze muss 100 Franken bezahlen – weil das Tier miaute. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Zugpassagierin erhielt in Frankreich kürzlich einen Strafzettel.
  • Die Frau ist aber nicht etwa schwarzgefahren – der Grund war das Miauen ihrer Katze.
  • Sie kann das Vorgehen nicht nachvollziehen und findet die Bestrafung «bedauerlich».
  • Die SBB verrät auf Anfrage, wie man in der Schweiz handeln würde.

Während einer Zugfahrt von Paris nach Vannes kam es kürzlich zu einer ungewöhnlichen Szene. Eine Passagierin erhielt eine 110-Euro-Busse – doch nicht etwa wegen Schwarzfahrens. Der Grund war das Miauen ihrer Katze.

Gegenüber dem französischen Portal «BFMTV» schilderte die Betroffene das Geschehen so: «Er miaute ein wenig zu Beginn der Reise. Nach einer Beschwerde eines Passagiers bekamen wir ein Bussgeld.»

Die Katzenbesitzerin Camille hat kein Verständnis für diese Reaktion und erklärt: «Mir wurde nicht die Möglichkeit gegeben, das Problem sofort zu lösen.»

Vorgehen der Bahngesellschaft nicht nachvollziehbar

Die Katze sei in einem speziell dafür vorgesehenen Transportkäfig gereist. Auch ein Ticket hätte die Katzenbesitzerin für ihren «Monet» gekauft.

Weiter sagt Camille: «Es ist bedauerlich, dass die SNCF Personen bestraft, die einfach nur mit ihrem Haustier reisen und alle Vorkehrungen getroffen haben.»

Die SNCF widerspricht, dass es sich nicht um eine Strafe handle, weil das Kätzchen miaute. Vielmehr sei der Grund dafür Spannungen mit anderen Passagieren aufgrund des Lärms des Tieres.

«Unsere Zugbegleiter boten ihr an, in den nächsten Wagen umzusteigen, wo viele Plätze frei waren. Ein Vorschlag, den sie leider ablehnte. Diese einfache Lösung hätte jedoch dazu beitragen können, Spannungen zwischen ihr und anderen Kunden zu vermeiden», so das Unternehmen.

«Setz Kopfhörer auf» oder «halt dein Maul»

Ein Mitpassagier bestätigt dies gegenüber «BFMTV». So habe ein Passagier die Katzenbesitzerin höflich gebeten, etwas gegen das ständige Miauen zu tun. Sie habe darauf mit «setz Kopfhörer auf» oder «halt dein Maul» geantwortet.

Hast du eine Katze als Haustier?

Ein anderer Fahrgast behauptet, dass die Katzenbesitzerin «alle Vorschläge ablehnte, sich zu bewegen, den Käfig abzudecken und ihre Papiere vorzuzeigen». Sie habe keinen Anstand oder Respekt gezeigt.

Die Französin will die Busse aber nicht auf sich sitzen lassen. Sie hat die Strafe bei der Eisenbahngesellschaft angefochten. Bis sie eine Antwort von SNCF erhält, will Camille zudem nicht mehr Zug fahren.

Wie sieht es in der Schweiz aus?

Können auch in der Schweiz Tiere für Bussen sorgen? «Wir dürfen beruhigen: Es gibt kein separates Tarifsystem für tierische Lautäusserungen», heisst es von der SBB auf Nau.ch-Anfrage.

Weiter sagt Mediensprecherin Mara Zenhäusern augenzwinkernd: «Weder Katze noch Hund müssen damit rechnen, ein Ordnungsbussenformular zwischen die Pfoten gedrückt zu bekommen.» Sei es miauen, bellen oder schnarchen.

SBB Kontrolle
Die SBB führt kein separates Tarifsystem für tierische Lautäusserungen. - keystone

Die Regeln für Tiere im ÖV würden besagen, dass Tiere keine Fahrgäste gefährden oder belästigen dürfen. Das bedeute: «Wenn ein Tier extrem laut oder aggressiv ist und andere Reisende sich gestört fühlen, kann das Personal eingreifen.»

Und falls sich Mitreisende über die tierische Geräuschkulisse beschweren? «Dann setzen wir auf ein Gespräch, eine Portion Geduld, Rücksicht – und ein Lächeln. Für Mensch und Tier», so die SBB.

Kommentare

User #4620 (nicht angemeldet)

Kein Verständnis für Busse😡👎

User #3976 (nicht angemeldet)

Das kann man drehen wie man will, es ist eine verrückthei der Bahn. Ich nehme an die Bahn braucht Geld.

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