Negativzinsen

Negativzinsen kehren zurück und belasten die Pensionskassen

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Zürich,

Die UBS belasten Pensionakassen und Versicherungen mit Negativzinsen von minus 0.2 Prozent. Mieter profitieren derweil von sinkenden Zinsen.

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Auf institutionelle Anleger warten Negativzinsen. - Keystone

Die Schweizer Grossbanken haben institutionelle Anleger mit einer unerwarteten Wendung konfrontiert. Nach dem Leitzinsentscheid der Nationalbank führen sie wieder Negativzinsen für grosse Guthaben ein.

Die UBS hat als erste Bank reagiert und belastet Pensionskassen seit Mitte Juli mit 0,2 Prozent Strafzinsen, so das «SRF». Kurz darauf zog die Zürcher Kantonalbank nach und verlangt sogar 0,25 Prozent für das Halten von Liquidität.

Handeln die Schweizer Grossbanken richtig?

Die betroffenen Institutionen erhielten nur wenige Wochen Vorlaufzeit für diese einschneidende Änderung. Viele Pensionskassen mussten ihre Liquiditätsstrategie kurzfristig überdenken und anpassen.

Negativzinsen haben Auswirkungen auf die Altersvorsorge

Pensionskassen stehen vor einem fundamentalen Dilemma bei der Verwaltung ihrer Gelder. Einerseits benötigen sie liquide Mittel für laufende Rentenzahlungen und Kapitalauszahlungen.

Andererseits führt das Halten dieser notwendigen Reserven nun zu direkten Verlusten. Eine Million Franken Liquidität kostet die Vorsorgeeinrichtungen jährlich 2'000 bis 2'500 Franken, so das «SRF».

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Die UBS hat ihre Kunden per Schreiben über die Negativzinsen bereits informiert. - Keystone

Diese Kosten gehen letztendlich zulasten der Versicherten und schmälern deren künftige Rentenleistungen. Der Pensionskassenverband zeigt sich entsprechend verärgert über diese Entwicklung.

Marktmacht und begrenzte Alternativen

Die UBS hat durch die Übernahme der Credit Suisse eine dominante Stellung im Pensionskassengeschäft erlangt. Schätzungsweise verwaltet sie rund 600 Milliarden Franken an Vorsorgegeldern.

Diese Marktmacht ermöglicht es der Bank, solche Gebühren flächendeckend durchzusetzen. Andere Banken kennen bislang keine vergleichbaren Standardgebühren für institutionelle Kunden.

Die Pensionskassen suchen aktiv nach Auswegen, können aber nicht vollständig auf Liquidität verzichten. Ihre operativen Bedürfnisse zwingen sie, einen Teil ihrer Mittel liquide zu halten.

Gegensätzliche Entwicklungen im Wohnungsmarkt

Während institutionelle Anleger unter Druck geraten, profitieren private Haushalte von der Zinsentwicklung. Der mietrechtliche Referenzzinssatz wurde kürzlich von 1,5 auf 1,25 Prozent gesenkt, so «tippinpoint.ch».

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Weiter absinken dürfte der Referenzzinssatz nicht. (Symbolbild) - depositphotos

Diese Anpassung berechtigt Mieter grundsätzlich zu einer Reduktion ihrer Wohnkosten um knapp drei Prozent. Allerdings können andere Faktoren wie Teuerung oder höhere Unterhaltskosten diese Entlastung wieder aufheben.

Die unterschiedlichen Auswirkungen der Zinspolitik zeigen die Komplexität des Finanzsystems auf. Was für eine Gruppe vorteilhaft ist, kann für andere erhebliche Nachteile bedeuten.

Kommentare

User #2841 (nicht angemeldet)

Die Banken holen sich das Geld beim Arbeiter und Sparer. Die Regierung auch.

User #6101 (nicht angemeldet)

Die Banken holen sich das Geld von der arbeitenden Bevölkerung. Und zukünftige Pensionisten werden ein karges Leben führen! Bin seit 2 Jahren in Pension nach 48 Jahren Vollbeschäftigung und erhalte AHV plus PK 3900 Franken!

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