Im Korruptionsprozess gegen Benjamin Netanjahu hat ein Zeuge den israelischen Ex-Ministerpräsidenten als besessen von seinem Bild in den Medien beschrieben.
Ex-Regierungschef Benjamin Netanjahu vor Gericht am Montag
Ex-Regierungschef Benjamin Netanjahu vor Gericht am Montag - POOL/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-Regierungschef wegen Korruption und Betrug angeklagt.

Netanjahu habe eine «totale und vollständige» Kontrolle über sein Medienimage angestrebt, sagte sein ehemaliger Sprecher Nir Hefetz am Montag vor Gericht. Dem langjährigen Regierungschef wird unter anderem vorgeworfen, Medienmogulen im Gegenzug für eine positive Berichterstattung Vorteile verschafft zu haben.

Der Ex-Regierungschef sei in dieser Hinsicht «viel mehr» als ein «Kontrollfreak», sagte Hefetz. «Er verlangt über alles, was mit den Medien zu tun hat, Bescheid zu wissen, bis ins kleinste Detail.» Netanjahu verbringe «mindestens so viel Zeit mit den Medien wie mit Sicherheitsfragen, auch mit Dingen, die ein Aussenstehender für Unsinn halten würde», erklärte Hefetz. Der Ex-Sprecher gilt in dem Prozess gegen Netanjahu als wichtiger Zeuge der Anklage.

Netanjahu, der zwölf Jahre israelischer Regierungschef war und nun Oppositionsführer ist, wird der Korruption, des Betrugs und der Untreue beschuldigt. In der Gerichtssitzung am Montag ging es um sein Verhältnis zu Shaul Elovitch, dem früheren Chef des grössten israelischen Telekommunikationsunternehmens Bezeq. Mit ihm soll Netanjahu eine vorteilhafte Berichterstattung durch Medien-Tochtergesellschaften im Gegenzug für politische Entscheidungen zugunsten des Unternehmens ausgehandelt haben.

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