Die Menschen im Norden Dänemarks müssen sich in den kommenden Wochen an strikte Massnahmen halten. Das Coronavirus ist vor Ort bei Nerzen mutiert.
dpatopbilder - ARCHIV - Tote Nerze werden in Naestved verladen. Die dänische Regierung hatte angeordnet, dass alle Nerze getötet werden sollen. Damit soll das Risiko gesenkt werden, dass die derzeit entwickelten Corona-Impfstoffe weniger gut gegen diese Variante wirken. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix/AP/dpa
dpatopbilder - ARCHIV - Tote Nerze werden in Naestved verladen. Die dänische Regierung hatte angeordnet, dass alle Nerze getötet werden sollen. Damit soll das Risiko gesenkt werden, dass die derzeit entwickelten Corona-Impfstoffe weniger gut gegen diese Variante wirken. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix/AP/dpa - sda - Keystone/Ritzau Scanpix/AP/Mads Claus Rasmussen
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der dänischen Region Nordjütland müssen mehrere Millionen Nerzen getötet werden.
  • Das Coronavirus ist bei den Tieren mutiert und ist nun auf Menschen übergesprungen.
  • Für die Einwohner der Region gelten nun strikte Corona-Massnahmen.

Für die Menschen im Norden Dänemarks hat eine mehrwöchige Zeit mit strikten Corona-Massnahmen begonnen.

Grund dafür ist eine Coronavirus-Mutation bei Nerzen, die bislang bei zwölf Personen in der Region Nordjütland nachgewiesen worden ist. Und laut Behördenangaben Auswirkungen auf mögliche künftige Corona-Impfstoffe haben könnte.

Deshalb hat die Regierung in Kopenhagen die Tötung des gesamten Nerzbestandes im Land angeordnet. Es handelt sich um Millionen Tiere. Zudem gelten in sieben nordjütländischen Kommunen ab Montag weitreichende Beschränkungen des öffentlichen Lebens: Unter anderem wird dort der öffentliche Nahverkehr weitgehend eingestellt.

280'000 sollen Corona-Test machen

Nur noch Schüler sollen die Kommunengrenzen per Bus überschreiten dürfen. Nicht alle Kinder und Jugendlichen in den betroffenen Gemeinden müssen aber in die Schule kommen: Fünft- bis Achtklässler sollten ab Montag aus der Ferne unterrichtet werden. Denn in Nordjütland ist zuletzt eine hohe Zahl an Infektionen unter Zehn- bis 14-Jährigen beobachtet worden.

Auch die weiterführenden Bildungseinrichtungen sollten auf Fernunterricht umstellen. Zudem sind Sporthallen, Schwimmbäder und Fitnessstudios von nun an dicht, Gleiches gilt für Kultureinrichtungen wie Museen, Kinos und Theater.

Bereits am Samstag mussten Restaurants, Kneipen und andere Lokale schliessen - sie dürfen aber noch Essen zum Mitnehmen anbieten. Die rund 280'000 Einwohner der betroffenen Kommunen werden darüber hinaus aufgefordert, einen Corona-Test zu machen.

Virus hat sich auf Menschen übertragen

Und zudem nur in wichtigen Ausnahmefällen die Kommunengrenzen zu überschreiten. Alle ausserhalb dieses Gebiets lebenden Menschen in Dänemark werden eindringlich aufgerufen, nicht dort einzureisen.

Die Beschränkungen gelten vorläufig bis zum 3. Dezember. Betroffen sind die Kommunen Hjørring, Frederikshavn, Brønderslev, Jammerbugt, Thisted, Vesthimmerland und Læsø. In dem Gebiet befinden sich die meisten der mehr als 1100 dänischen Nerzfarmen.

Das Virus sei bei dänischen Nerzen mutiert und habe sich auf den Menschen übertragen. Dies gab die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen am Mittwoch bekannt. Aus Sorge vor den Folgen für mögliche Corona-Impfstoffe werden nun alle Nerze im Land getötet. Dänemark ist Weltmarktführer bei der Produktion von Nerzfellen, die unter anderem für Pelzmäntel verwendet werden.

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