Zehntausende ziehen bei Regenbogenparade durch Prag
Zehntausende haben in Prag beim Höhepunkt des «Prague Pride Festivals» für gleiche Rechte sexueller Minderheiten demonstriert.

Zehntausende Menschen sind am Samstag durch die Prager Innenstadt gezogen, um gleiche Rechte für sexuelle Minderheiten zu fordern. Regenbogen-Fahnen dominierten den bunten und fröhlichen Zug, aber auch die Nationalflaggen Tschechiens, der Slowakei und Ungarns sowie die blaue Europafahne waren über der Menge zu sehen. Die Parade bildete den Höhepunkt des schon die ganze Woche dauernden «Prague Pride Festivals».
Die Nachrichtenagentur CTK nahm im Demonstrationszug auch einige Hundert Menschen wahr, die auf die Situation der notleidenden Bevölkerung im Gazastreifen aufmerksam machten. Nach Polizeiangaben kam es zu keinen besonderen Zwischenfällen, obwohl sich an der Route auch eine kleine Gruppe von Gegendemonstranten aufgestellt hatte.
Gefühl der Heimat auch für LGBT+ als Ziel
Als Motto der Veranstaltungsreihe hatten die Organisatoren die aus der tschechischen Nationalhymne entlehnte Frage «Wo ist meine Heimat?» gewählt. Auf der Homepage des Festivals erklärten sie dazu: «Heimat ist mehr als nur ein Ort. Sie bedeutet auch ein Gefühl der Sicherheit, der Akzeptanz und der Zusammengehörigkeit. Für LGBT+-Menschen ist der Weg zu diesem Gefühl aber noch voller Hindernisse in Gestalt von Vorurteilen, Gesetzen oder Ablehnung.»
Organisationssprecherin Kamila Fröhlichova sagte der Nachrichtenagentur CTK, die Angehörigen dieser Gemeinschaft der LGBT+ warteten in Tschechien noch immer auf ihre volle Gleichberechtigung. Die Abkürzung LGBT steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transsexuelle, das Plus symbolisiert Intersexuelle, Queere und andere Formen des menschlichen Zusammenlebens.