Vatikan

Zehntausende bei Heiligsprechung von italienischem Teenager

Keystone-SDA
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Italien,

Mehrere Zehntausend Menschen haben sich auf dem Petersplatz versammelt, um der Heiligsprechung des «Cyber-Apostels» Carlo Acutis teilzunehmen.

Heiligsprechungsmesse für Carlo Acutis
Papst Leo XIV. feiert auf dem Petersplatz im Vatikan die Heiligsprechungsmesse für Carlo Acutis und Pier Giorgio Frassati. - keystone

Auf dem Petersplatz im Vatikan sind mehrere Zehntausend Menschen zur Heiligsprechung des italienischen Jugendlichen Carlo Acutis zusammengekommen, der im Alter von nur 15 Jahren an Leukämie starb. Der Gottesdienst wird von Papst Leo XIV. geleitet. Für das Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken ist es die erste Heiligsprechung seit seiner Wahl vor vier Monaten.

Zusammen mit Acutis wird ein weiterer Italiener in den Heiligenstand erhoben, der in jungen Jahren starb. Unter den Teilnehmern des Gottesdienstes sind auch Acutis' Eltern sowie seine beiden Geschwister. Der Teenager war 2006 nach dem Ausbruch seiner Krankheit innerhalb weniger Tage gestorben.

Bildnis von Carlo Acutis
Eine Flagge mit dem Bildnis von Carlo Acutis wird während der Heiligsprechungsmesse. - keystone

Aus Sicht der katholischen Kirche hatte er bis dahin für einen jungen Christen ein vorbildliches Leben geführt. Zudem soll er nach seinem Tod zwei sogenannte Wunder bewirkt haben. Acutis wird vom Vatikan als «Cyber-Apostel» und «Influencer Gottes» bezeichnet, weil er auch im Internet für seinen Glauben warb.

Acutis: «Influencer Gottes» und Hoffnungsträger

Die Kirche will damit auch für junge Leute wieder attraktiver werden. Es gibt auch Kritik. Inzwischen hat sich um den Jungen, dessen Leichnam in einer Kirche der italienischen Kleinstadt Assisi ausgestellt ist, ein Personenkult entwickelt.

Vergangenes Jahr kamen mehr als eine Million Menschen dorthin. In den Souvenirgeschäften der Heimatstadt des Heiligen Franz von Assisi werden zahlreiche Andenken an den Teenager verkauft. Reliquien von ihm waren auch schon in Deutschland ausgestellt.

Heiligsprechungen mit langer Tradition

Zusammen mit Acutis wird ein weiterer Italiener heiliggesprochen, der in jungen Jahren starb. Pier Giorgio Frassati (1901-1924) soll sich besonders für arme und ausgegrenzte Menschen eingesetzt haben. Beide Vorhaben gehen noch auf den an Ostern verstorbenen Vorgänger des ersten Papstes aus den USA zurück, den argentinischen Papst Franziskus.

Insgesamt hat die katholische Kirche mehr als 10'000 Heilige, angefangen mit der Gottesmutter Maria und fast allen Aposteln. Selig- und Heiligsprechungen laufen nach einem komplizierten, mehrstufigen Verfahren ab. Dafür wird das Leben der Kandidaten genau durchleuchtet. Einst begann das frühestens 50 Jahre nach dem Tod.

Bei Acutis dauerte das Verfahren nicht einmal 20 Jahre. In der Regel ist erforderlich, dass einem Heiligen Wunder zugeschrieben werden können. Bei dem Teenager wertet der Vatikan zwei Heilungen in Brasilien und Italien in diesem Sinne.

Kommentare

User #1752 (nicht angemeldet)

Auch ein Papst ist nur ein Mensch und ein Mensch kann einen anderen Mensch nicht „ Heilig“ sprechen, er würde er sich damit über Gott stellen, wenn es dann einen geben würde. Eine Floskel der Kirche also, um neue Schöfchen zu rekrutieren, nichts anderes.

User #4063 (nicht angemeldet)

Schon gibt es die digitale Kirche und Cyberheilige ... ein Wahsinn 🙈

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