Eine 10-Jährige wurde tot in einem deutschen Kinderheim aufgefunden. Erste Anzeichen deuten auf ein Tötungsdelikt.
Im Fall der toten Zehnjährigen hat die Polizei eine Sonderkommission gebildet (Symbolbild).
Im Fall der toten Zehnjährigen hat die Polizei eine Sonderkommission gebildet (Symbolbild). - Lino Mirgeler/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In einem deutschen Heim wurde ein 10-jähriges Mädchen tot aufgefunden.
  • Angestellte entdeckten das Kind am Dienstag leblos in einem Zimmer.
  • Drei Buben stehen unter Tatverdacht – es gibt Hinweise auf ein Sexualdelikt.

Ein zehn Jahre altes Mädchen ist tot in einer Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung in Wunsiedel (D) in Oberfranken gefunden worden. Nach Angaben der Ermittler gibt es Anzeichen für ein Fremdverschulden am Tod des Mädchens. Drei Buben (11, 11 und 16) stehen unter Tatverdacht, wie die «Bild» schreibt. Sie befinden sich bereits in Gewahrsam, jedoch gemäss der deutschen Presse-Agentur nicht bei der Polizei, sondern in einer Einrichtung des Jugenschutzes.

Laut der «Bild» gibt es sogar Hinweise aus Ermittlerkreisen, dass es sich hier um ein Sexualdelikt handelt. Ein Ermittler habe gesagt: «Es tun sich Abgründe auf.» Angestellte der Einrichtung hätten das Kind am Dienstag leblos in einem Zimmer entdeckt. Dies teilten das Polizeipräsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Hof mit, mehrere Medien hatten zuvor berichtet.

Aus ermittlungstaktischen Gründen informierte die Polizei die Öffentlichkeit erst nach 24 Stunden. Die Arbeit der Spurensicherung sollte so erleichtert und die mutmasslichen Täter geschützt werden.

Anzeichen auf Fremdverschulden

Ein Notarztteam habe nur noch den Tod des Mädchens feststellen können, hiess es. Zur Klärung der genauen Todesursache wurde laut Polizei eine rechtsmedizinische Untersuchung angeordnet. Dabei hätten sich nach ersten Erkenntnissen Anzeichen für ein Fremdverschulden am Tod des Mädchens ergeben.

Spezialisten sicherten in der Einrichtung den Angaben zufolge umfangreich Spuren. Die Kriminalpolizei hat laut einer Sprecherin zudem eine Sonderkommission gebildet. Weitere Angaben machten Polizei und Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst nicht.

Fokus auf Einrichtung

Die Ermittler konzentrierten sich allein auf die Einrichtung, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Hof. Das bedeute, auf die Angestellten und die dort untergebrachten Kinder und Jugendlichen. Auch am Mittwoch war die Polizei weiterhin mit Spurensicherung beschäftigt und befragte zahlreiche Zeugen.

Im Kinder- und Jugendhilfezentrum St. Josef in Wunsiedel sind nach eigenen Angaben in der Regel normalerweise rund 90 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene untergebracht. Die Facheinrichtung sei für junge Menschen und ihre Familien da, die Hilfe zur Erziehung benötigten, hiess es auf der Website des Hauses.

Die Behörden haben den Fall laut einem Sprecher erst am Mittwoch bekannt gemacht, um am Dienstag zunächst umfangreich Spuren sichern und Zeugen befragen zu können. Die Stadt Wunsiedel im Fichtelgebirge hat rund 9200 Einwohner. Sie liegt etwa 90 Kilometer nordöstlich von Nürnberg und nur wenige Kilometer von der Grenze zu Tschechien entfernt.

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