Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat das «Wort des Jahres» gekürt. Wenig überraschend kommt das Wort aus der Politik: «Zeitenwende» macht das Rennen.
Scholzomat Wort des Jahres
Er hat das «Wort des Jahres» massgeblich geprägt: Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Begriff «Zeitenwende» ist das deutsche «Wort des Jahres» 2022.
  • Die Gesellschaft für deutsche Sprache ernennt häufig Begriffe aus dem Bereich der Politik.
  • Das Wort «Wellenbrecher» wurde 2021 zum Sieger gekürt.

Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat entschieden: «Zeitenwende» ist das «Wort des Jahres» 2022. Dies verkündete die Jury am Freitag in Wiesbaden.

Nach dem «Jugendwort des Jahres» steht nun also auch das deutsche «Wort des Jahres» fest. Wenig überraschend kommt es aus dem Bereich der Politik.

Der Begriff «Zeitenwende» wurde im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine geprägt. Der Begriff wurde unter anderem von Bundeskanzler Olaf Scholz regelmässig verwendet. «Der russische Überfall auf die Ukraine markiert eine Zeitenwende. Er bedroht unsere gesamte Nachkriegsordnung», hatte er Ende Februar gesagt.

Die Gesellschaft wählt regelmässig Begriffe zum «Wort des Jahres», die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben besonders bestimmt haben. Heuer gingen mehr als 2000 Einsendungen ein.

«Wellenbrecher» war «Wort des Jahres» 2021

2021 war «Wellenbrecher» das «Wort des Jahres». Das Wort wurde als Sammelbegriff für alle Schutzmassnahmen benutzt, um die vierte Corona-Welle zu brechen. Ursprünglich stammt der Begriff aus dem Küstenschutz und Schiffbau.

Für einen Platz auf der Liste der «Wörter des Jahres» ist nicht die Häufigkeit entscheidend, sondern die Bedeutsamkeit und Popularität. Dies ist Angaben der Gesellschaft für deutsche Sprache zu entnehmen.

Die ausgewählten Wörter und Wendungen seien mit keinerlei Wertung oder Empfehlung verbunden, erläuterten die Sprachwissenschaftler. Erstmals war das «Wort des Jahres» 1971 gekürt worden («aufmüpfig»), seit 1977 wird es jedes Jahr gewählt.

Die Gesellschaft für deutsche Sprache ist eine politisch unabhängige Vereinigung zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache. Der Hauptsitz ist in Wiesbaden und die Vereinigung wird von Bundesregierung und Kultusministerkonferenz gefördert.

Der 1947 gegründete, gemeinnützige Verein bietet unter anderem auch Sprachberatung bei Fragen rund um Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung an.

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