Eine Aktivistengruppe legt einen Kritik-Brief auf das Grab der Eltern von Wladimir Putin. Irina Tsybaneva tut es ihnen gleich – und bangt nun um ihre Freiheit.
Wladimir Putin
Irina Tsybanjewa (r.) soll Wladimir Putin auf einem Zettel, den sie in der Nähe des Grabes seiner Eltern ablegte, den Tod gewünscht haben. - Mediazona/east2west news

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Russin verunstaltet das Grab von Putins Eltern, um gegen den Krieg zu protestieren.
  • In einer Notiz wünscht die 60-Jährige dem Kreml-Chef den Tod.
  • Dafür drohen ihr jetzt bis zu fünf Jahre Gefängnis.
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Vor rund zwei Wochen macht eine Aktivistengruppe auf sich aufmerksam. Per Brief beschwert sich die «Partei der Toten» bei den Eltern von Wladimir Putin. Die beiden liegen seit über 20 Jahren auf einem Friedhof in Sankt Petersburg.

Wladimir Putin Eltern-Grab Brief
Aktivisten legten einen Protestbrief auf das Grab von Putins Eltern. - «Partei der Toten»

In ihrem Schreiben kritisiert die Gruppe den Kreml-Chef. Und protestiert auf diese unkonventionelle Art und Weise gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.

Rentnerin verhaftet

Nun ist beim Grab der Putin-Eltern erneut eine Notiz hinterlegt worden. Laut «The Mirror» habe diese die 60-jährige Irina Tsybaneva verfasst. Die Rentnerin soll mittlerweile verhaftet worden sein.

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Wladimir Putin mit seinen Eltern Maria und Wladimir. Sie starben Ende der Neunzigerjahre und erlebten ihren Sohn Wladimir nicht mehr als Präsidenten Russlands. - Twitter

Die Festnahme bestätigt ihr Sohn gegenüber dem Nachrichtensender «Mediazona». «Was auf dem Zettel stand, ist nicht sicher bekannt. Aber sie sagte, dass sie sich den Tod Putins wünschte», meint er.

Es drohen fünf Jahre Knast

Laut dem Bericht habe sich Tsybaneva zuerst geweigert, ihre Türe zu öffnen, als die Polizei bei ihr klopfte. Erst, als die Behörden drohten, gewaltsam einzutreten, hätte sie nachgegeben, heisst es.

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Wladimir Putin sieht sich auch in Russland Protesten konfrontiert. - keystone

Ihrem Anwalt zufolge ist mittlerweile ein Verfahren eröffnet worden. Grund: «Schändung der Toten und ihrer Grabstätten, begangen aus politischem, ideologischem, rassischem, nationalem oder religiösem Hass oder Feindschaft.» Tsybaneva drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis.

Befürchten Sie eine weitere Eskalation im Ukraine-Krieg?

Seit der angeordneten Teilmobilisierung von Wladimir Putin haben die Proteste zugenommen. Zuletzt häuften sich zudem die Berichte, dass russische Einheiten durch die Gegenangriffe der Ukraine schwere Verluste erleiden.

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